Die Treuchtlinger "Kulttour" fällt heuer aus
11.3.2020, 06:04 Uhr
"Leider machen es uns viele kleine Umstände im Jahr 2020 nicht möglich, die Kulttour wie gewohnt stattfinden zu lassen", schreibt Holger Maurer an Bürger und Fans, Gastronomen und Sponsoren. Er und Festivalgründer Wolfgang "Mozart" Philipp-Krauß hätten "schon im Laufe des Jahres gemerkt, dass wir vor einigen Wechseln und Neuerungen stehen". Dass diese aber ausreichen würden, die seit elf Jahren in der Altmühlstadt etablierte Veranstaltung komplett in Frage zu stellen, habe man so anfangs nicht erwartet.
Zum einen sind da etliche "Rückzieher seitens der Gastronomie", wie Maurer erklärt. Oft seien es private Gründe, deretwegen sich die Wirte nicht mehr an der Kulttour beteiligen möchten. Zum anderen habe in unerwartet vielen Lokalen in der Stadtmitte der Pächter gewechselt, was die Planung erheblich erschwere, so der Organisator.
Dazu kommen aktuell große Unwägbarkeiten in Sachen Corona-Pandemie. "Die Bürger sind verunsichert, Großveranstaltungen werden abgesagt, und wir können nicht absehen, wie es in einigen Wochen bei uns in Treuchtlingen aussieht", sagt Maurer. "Da wir private Unternehmer sind und nicht nur Herzblut, sondern unser eigenes Kapital in die Veranstaltung stecken, können wir dieses Risiko so nicht eingehen."
Appell ans Wir-Gefühl
Schweren Herzens bedankt sich "Holm" dennoch ausdrücklich bei allen bisherigen Unterstützern, Sponsoren und teilnehmenden Betrieben. "Was hier in den letzten zehn Jahren passiert ist, hat Treuchtlingen vorangebracht und ein tolles Wir-Gefühl erzeugt", betont er. Das werde man "so einfach nicht aufgeben".
Für August und September planen die Kulttour-Macher deshalb nun eine Befragung der örtlichen Wirte, "ob und wie die Kulttour 2021 zurückkehren kann". Bis dahin werde man sich Gedanken über das Konzept sowie über die Einbindung der neuen Pächter und Lokale machen.
Im Gegenzug appelliert Maurer eindringlich "an alle Betriebe und Gaststätten, die sich in den letzten Jahren vielleicht etwas zu leichtfertig zurückgezogen haben, den Wir-Gedanken wieder aufzugreifen". Die Kulttour habe stets "für Treuchtlingen, für die Gastronomie und für die Gäste stattgefunden, und nicht, um einem fremden Unternehmen das Geldsäckel zu füllen". Das gehe aber nur gemeinsam. "In diesem Sinn hoffen wir auf Euer Verständnis und sehen frohen Mutes auf das nächste Jahr", so Holger Maurer.