Dietfurt: Geplantes Neubaugebiet sorgt für Unmut

17.4.2019, 06:03 Uhr
Dietfurt: Geplantes Neubaugebiet sorgt für Unmut

Das geplante Neubaugebiet am Weitstein in Dietfurt hat die Anwohner bei der Bürgerversammlung sehr beschäftigt. So sehr, dass sie sich genau zwei Wochen danach mit Charly Bösel und Jürgen Herbst vom städtischen Bauamt zu einem Gespräch vor Ort im Dorffeld getroffen haben.

Der größte Kritikpunkt war der Verlauf der neuen Ringstraße "An der Hall": Vom Dorffeld aus soll sie zunächst Richtung Süden gehen und dann nach Westen schwenken, um die bis zu elf Baugrundstücke zu erschließen. Anschließend schwenkt die Straße wieder nach Norden zurück, unterhalb des Waldwegs – und zwar direkt über den heutigen Spielplatz. Der bleibt auch bestehen, versichert Bösel. Allerdings müsse das Klettergerät versetzt werden, da es der 5,50 Meter breiten Straße (davon sind 1,50 Meter Gehweg) im Weg steht.

Warum kein Wendehammer?

Die Bewohner des Dorffelds sind mit dieser Lösung nicht zufrieden, stört sie doch die Aussicht, dass künftig eine Straße am Spielplatz entlangführt, die zu einer Gefahr für die Kinder werden kann. "Ob denn nicht ein Wendehammer in Frage kommt", wollen sie von den Stadtvertretern wissen. Nicht wirklich, erläutert Bösel das zugrundeliegende Verfahren. Denn im Bebauungsplan ist genau diese Ringstraße schon vorgesehen, und eben kein Wendeplatz oder ein Ringschluss in Richtung Süden. Außerdem habe der Stadtrat mehrmals über die Pläne entschieden, zuletzt im August 2018, diese seien auch auf dem üblichen Weg bekanntgemacht worden.

Mitbekommen haben die Dorfbewohner davon nichts. Der übliche Weg ist die Veröffentlichung im Amtsblatt der Stadt Treuchtlingen, das dem Treuchtlinger Kurier regelmäßig beiliegt. Nach dem Erscheinen der Pläne haben die Bürger vier Wochen Zeit, ihre Einwände schriftlich bei der Stadt einzureichen. Das sei nicht geschehen, so Bösel.

Dieser Weg mag zwar rechtlich sicher sein, zufriedenstellend ist er für die Anwohner allerdings nicht. Sie hätten sich mehr Informationen im Ortsausschuss gewünscht und zwar bevor die Sache beschlossen ist. Denn Bösel vom Stadtbauamt sagt zwar, dass eine Umplanung theoretisch schon möglich wäre, jedoch würde das wegen verschiedener Abstimmungsmaßnahmen wohl bis zu einem Jahr dauern, einiges an Geld kosten und auch die Interessenten auf die elf Bauplätze enttäuschen, die auch teilweise schon terminliche Zusagen haben. Denn schon Ende Mai soll die Erschließung starten und im Herbst dieses Jahres fertiggestellt sein.

Wobei dann vor Ort klar wurde, dass wohl doch nicht elf Bauplätze zur Verfügung stehen: Eine Anwohnerin sagte mit Blick auf den Plan, dass zwei der als Bauplätze eingezeichneten Grundstücke ihr gehören und bereits bebaut seien. Zwei weitere seien ebenfalls in Privatbesitz und schon verplant. Bleiben also noch sieben Grundstücke übrig, davon fünf im Besitz der Stadt.

Ob die Stadt alle ihre Liegenschaften auch wegbekommt, bezweifeln die Bürger, schließlich sei eines der Grundstücke "ein ziemlich schattiges Loch", so ein Anwohner, dort wolle keiner hinziehen. Das halten die Vertreter der Stadtverwaltung nicht für ausgeschlossen, schließlich verkaufen sich Bauplätze gerade sehr gut. Und jeder, der von der Stadt dort ein Grundstück kauft, muss es innerhalb von drei Jahren auch bebauen, sonst wird der Kauf rückabgewickelt.

Informiert waren die Bürger zwar nach dem gut einstündigen Vor-Ort-Gespräch, zufrieden aber nicht. Sie haben angekündigt, Unterschriften zu sammeln und diese an den Stadtrat zu übergeben. Sie sind nicht gegen das Wohngebiet an sich, sondern nur gegen den Verlauf der Ringstraße. Sie wollen einen Wendehammer, wie er auch andernorts üblich sei. Das letzte Wort zu diesem Thema ist wohl noch nicht gesprochen.

Die Pläne sind im Internet unter www.treuchtlingen.de, Menüpunkt "Wirtschaft & Bauen", Unterpunkt "Bauleitplanung" einzusehen.

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