Fördermittel für Streuobst und Mountainbike-Strecken

26.5.2020, 05:56 Uhr
Fördermittel für Streuobst und Mountainbike-Strecken

© Archivfoto: Benjamin Huck

Das vom Freistaat Bayern ins Leben gerufene neue Programm "Regionalbudget für Kleinprojekte" ist in der Region Altmühlfranken gut angenommen worden. Das berichtet Dieter Popp aus Haundorf. Er kümmert sich für die Futour – die Umsetzungsberatung für Tourismus und Regionalentwicklung – um die Umsetzung von ILE-Projekten im Landkreis. Das Kürzel steht für integrierte ländliche Entwicklung.

Insgesamt wurden 38 Projektanträge eingereicht, und damit das zur Verfügung stehende Fördersummen-Volumen von 200 000 Euro nahezu umfassend ausgeschöpft. Es konnten insgesamt 26 Maßnahmen mit einer Gesamtsumme von knapp 300 000 Euro netto gefördert werden, davon stehen 62 Prozent als Fördersummen zur Verfügung. Diese Fördermittel stammten mit rund 163 000 Euro aus den Mitteln des Amtes für Ländliche Entwicklung Mittelfranken und mit rund 19 000 Euro aus den beiden ILE-Regionen. In der ILE-Region Altmühltal können insgesamt elf Projekte, in der ILE-Region Fränkisches Seenland-Hahnenkamm 15 Projekte damit unterstützt werden.

Mit den Mitteln des Regionalbudgets werden Kleinprojekte – das sind Vorhaben bis maximal 20 000 Euro Investitionssumme netto – mit bis zu 80 Prozent, höchstens aber pro Projekt 10 000 Euro netto gefördert. Den beiden ILE-Regionen standen dafür heuer jeweils 100 000 Euro Fördermittel zur Verfügung.

Um diese Summe angemessen auf eingereichte Projektanträge aufteilen zu können, wurde von den beiden ILE-Regionen je eine Projekt-Arbeitsgruppe (aus öffentlichen Vertretern, aus Vereinen und Verbänden, aus Unternehmen und aus Personen mit besonderer Fachkompetenz) eingesetzt, und es wurden Bewertungskriterien mit neun regionalwirtschaftlich bedeutsamen Indikatoren aufgestellt. Außerdem mussten alle zu fördernden Projekte mindestens einem oder mehreren Handlungsfeldern des jeweiligen ILE-Konzeptes zuzuordnen sein, so Dieter Popp.

Schwerpunkt Streuobst

Einen Schwerpunkt der bewilligten Projekte nahmen sieben Maßnahmen zur Förderung der Streuobstwiesenpflege sowie der Streuobstverwertung und -vermarktung ein. Dazu zählten die Konzipierung eines "Obstarche"-Erlebnisangebots in Spielberg, Maßnahmen zur Aufwertung der herausragenden Walnussverarbeitung aus dem Bereich um Sammenheim und den dort weiter eingebundenen Ortschaften, die Anschaffung von Erntegerätschaften und die Anschaffung eines "Wiesefix".

Fördermittel für Streuobst und Mountainbike-Strecken

© Foto: Walter Landschaftsbau

Mit diesem Gerät kann auf Streuobstwiesen, aber vor allem auf dem immer seltener gewordenen artenreichen Extensiv-Grünland standortheimisches Saatgut von Wildgräsern gewonnen werden. Denn ab Januar 2020 darf bei entsprechenden Landschaftspflege-Maßnahmen nur noch Saatgut standortheimischer Artenzusammensetzung verwendet werden.

Ein weiterer Schwerpunkt der geförderten Projekte bestand im Ausbau der Qualität der Tourismusangebote mit insgesamt neun Maßnahmen. Dazu zählen mehrere Mountainbike-Strecken-Konzepte im Raum Treuchtlingen-Pappenheim-Solnhofen, die Errichtung eines Wachgebäudes für die Wasserwacht am Hahnenkammsee, Freiduschen am Brombachsee und am Altmühlsee die Planung für eine Unterstellhalle der nachgebauten Römergaleere, die dauerhaft am See verankert und dort auch für touristische Zwecke genutzt werden soll.

Mit insgesamt sieben Projekten wurden Maßnahmen gefördert, die zur Verbesserung der Spiel- und Sportangebote in den Dörfern beitragen und gleichzeitig auch als attraktive Treffpunkte zwischen den Generationen dienen sollen. Und insgesamt vier Maßnahmen unterstützen den Ausbau oder die Neueinrichtung von Begegnungsstätten in den Dörfern, wie etwa das neue Bürgerhaus mit Dorfladen in Alesheim.

Ergänzt werden diese Maßnahmen durch ein besonderes Projekt im Gemeindewald Markt Berolzheim. Dort wird ein Holzrücke-Wagen finanziert, mit dem eine umweltfreundliche Bewirtschaftung des Gemeindewalds durch "Waldrechtler" ermöglicht wird. Diese können nun noch nicht entrindete Nadelbäume schnell aus dem Wald transportieren und damit auf eine prophylaktische Borkenkäferbehandlung verzichten.

Die Abwicklung dieses neuen Förderprogramms wurde als "Verantwortliche Stellen" von den beiden Verwaltungsgemeinschaften Gunzenhausen und Altmühltal abgewickelt. "Die aufgeführten Maßnahmen zeigen als herausgegriffene Beispiele, dass und wie dieses Regionalbudget wirken kann, weil es vor allem häufig solche Projekte unterstützt, die kaum über andere Förderprogramme angeboten werden", erklärt Regionalberater Dieter Popp.

In diesem Sinne erhoffen sich die Kommunen aus den beiden ILE-Regionen sowie die beiden Sprecher der Projekt-Arbeitsgruppen, Bürgermeister Karl-Heinz Fitz aus Gunzenhausen und sein Kollege Fritz Hörner aus Markt Berolzheim, dass mit dem noch bis 2023 laufenden Programm "Regionalbudget" des Amtes für Ländliche Entwicklung Mittelfranken noch weitere Kleinprojekte aufgegriffen werden können, die sonst deutlich weniger Realisierungs-Chancen hätten.

Die ILE-Projekte stehen auch auf der Tagesordnung der öffentlichen Treuchtlinger Stadtratssitzung am Donnerstag, 28. Mai, um 17 Uhr in der Stadthalle (Anmeldung erforderlich).

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