Glaswand und Co.: So soll das neue Freibad der Altmühltherme sein

27.5.2021, 06:01 Uhr
Glaswand und Co.: So soll das neue Freibad der Altmühltherme sein

© Foto: Patrick Shaw

Der Frust war groß, bei allen Beteiligten. Denn eine Stunde bevor im Werks- und Bäderausschuss am Donnerstag, den 20. Mai, über die Entwurfsplanung des neuen Freibads der Altmühltherme beraten worden ist, hatte man zunächst das alte besichtigt. Weil dort wieder neue Schäden auftreten, dürfte wohl das Herz manch eines Stadtratsmitglieds ein wenig geblutet haben, als die Diskussion um das neue Freibad begann.

Glaswand und Co.: So soll das neue Freibad der Altmühltherme sein

© Foto: Lidia Piechulek

Nach einigen Wortmeldungen merkte etwa Tobias Weißhaupt (JGB) an, dass man bei jedem von ihnen merke, wie viel ihnen an einer bestmöglichen Lösung für die Sanierung gelegen sei. "Es geht aber auch um die Frage: Was wollen wir uns gönnen und was können wir uns leisten?", fasste er zusammen.


So könnte das neue Freibad der Altmühltherme aussehen


Der Leiter der Altmühltherme, Ulrich Schumann, stellte in der Sitzung zunächst die Entwurfsplanung vor, erklärte, was dessen Umsetzung kosten würde und benannte einige Bereiche, in denen man Kosten einsparen könnte. Über diese Streichoptionen stimmten die Ausschussmitglieder am Ende nacheinander ab, sodass letztlich klar wurde, welche Variante nach ihrem Willen auszuführen ist.

Glaswand und Co.: So soll das neue Freibad der Altmühltherme sein

© Grafik: Altmühltherme

Zunächst noch einmal die Eckdaten, die nicht zur Diskussion standen: Die neuen Becken sollen aus Edelstahl sein, die Wasserfläche des Nichtschwimmer-Beckens wird allerdings deutlich verkleinert, sodass rechts und links davon Platz für weitere Angebote entsteht.

Geplant ist ein Kleinkind-Bereich auf der einen und ein sogenannter "Spray Park" für Kinder ab dem Grundschulalter auf der anderen Seite. Im Kleinkinderbereich soll es Fontänen, Wasserpistolen, einen Schiffchen-Kanal mit Staudämmen und ein extra Babybecken mit geringer Wassertiefe geben. Auf der anderen Seite wartet auf die älteren Kinder genannter Spray Park mit weiteren Fontänen und einer Wellenrutsche.

Debatte über teure "Extras"

Das Schwimmerbecken behält seine Länge von 50 Metern und wird unterhalb der Startblöcke über zwei Meter tief sein. Auf zwei Dritteln soll das neue Becken aber nur 1,60 Meter tief werden. Die Umgehung der Becken und die Sonnenterrasse werden so umgestaltet, dass noch mehr Liegeflächen entstehen. Außerdem werden der Zugang zur Liegewiese und der Badebereich komplett barrierefrei gestaltet, so wird es etwa auch eine Treppe geben, die in das Schwimmerbecken führt.

Die in der Machbarkeitsstudie im Dezember geschätzten Kosten von 2,4 Millionen Euro konnten in der Entwurfsplanung nicht gehalten werden. So landete die Kostenberechnung mit allen Extras nun bei rund 2,7 Millionen Euro. Durch die vorgestellten Streichoptionen hätte man die Kosten auf 2,46 Millionen Euro senken können, aber auf einiges verzichten müssen.

Demnach schlägt allein die Planung einer Glaswand inklusive Unterwasserbeleuchtung mit 115 000 Euro zu Buche. Ein großer Posten, weshalb sich auch ein Großteil der Debatte um diese Streichoption drehte. Dr. Manfred Kreß und Hubert Stanka (beide UFW) warben für die Funktionalität des Freibads und sprachen sich aus Kostengründen gegen eine Glaswand aus. Das Sonnensegel wiederum, dass den Kinderbereich künftig überspannen soll, bezeichneten sie als absolut notwendig für Familien mit Kindern.

Lohnt es sich hinterher?

Schumann erwiderte daraufhin, dass 115 000 Euro freilich eine Menge Geld seien, diese Summe aber wiederum das Bad in die Lage versetzen würde, "mehr zu erschaffen als nur ein Freibad". SPD-Stadträtin Susanna Hartl merkte später an, dass "alles, was wir jetzt nicht machen, niemals geschehen wird". Mit Blick auf die bisherigen Investitionen in die Sanierung der Altmühltherme (um die 16 Millionen Euro) handle es sich bei diesen Streichoptionen um keine besonders großen Posten.

Sie plädierte dafür, dass man das Alleinstellungsmerkmal eines Infinity Pools mit Unterwasserbeleuchtung künftig gewinnbringend vermarkten müsse, indem man diesen Bereich für Veranstaltungen zur Verfügung stellt. Wenn man nun mehr Geld in eine gehobenere Ausstattung investiere, könne man "dann auch andere Preise verlangen".

Die Entscheidung fiel letztlich in allen Punkten gegen eine Streichung aus. Als Beschlussempfehlung geht demnach am 27. Mai in den Stadtrat, dass das neue Freibad Bodensprudler im Nicht-Schwimmer-Becken, ein Sonnensegel über dem Kleinkindbereich, einen Spray Park, Startblöcke und fünf neu gepflanzte Bäume haben soll. Aber auch: Eine Glaswand mit Unterwasserbeleuchtung.

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