Klassik, Wein und Pizza am Treuchtlinger Rathaus

TREUCHTLINGEN - Am Ende trauten sie sich doch: Nachdem der „Wettergott“ vormittags noch eher feucht-fröhlich aufgelegt schien, war er der „Camerata Franconiae“ beim Open-Air am Pfingstsonntag auf dem Treuchtlinger Rathausplatz dann doch freundlich gesonnen. Und so durfte nach dem großen Finale mit Händels „Feuerwerksmusik“ als Zugabe – trotz abergläubischer Blicke gen Himmel – auch die ebenso berühmte „Wassermusik“ nicht fehlen. Rund 220 Klassik-Fans sahen ein gut aufgelegtes Symphonieorchester mit zwei Solisten – der eine jung, die andere stadtbekannt.

„Was will man mehr? Ein rundum gelungener Sommerabend vor einer stimmungsvollen Kulisse und einem motivierenden Publikum samt Standing Ovations“, zog Konzertmeister Roman Strößner nach dem Schlussakkord Bilanz. Das fand auch Bürgermeister Werner Baum, der nicht nur den Musikern, sondern insbesondere auch Stadtkapellmeister Günther Hüttinger als „Vater“ des Rathaus-Open-Airs dankte.

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Gunzenhausen

6.6.2017, 06:05 Uhr

Das war das Treuchtlinger Rathaus-Open-Air

Zuvor hatte die „Camerata Franconiae“, bestehend aus Musikern der Nürnberger Symphoniker und Philharmoniker sowie der Musikhochschulen Nürnberg, München und Würzburg mit Günter Simon aus Oettingen als Dirigent, Valentin Hammerl aus Dinkelsbühl als Solo-Trompeter und Silke Schebitz aus Treuchtlingen als Sopranistin sechs regelrechte „Gassenhauer“ der klassischen Musik auf die Bühne gebracht. Zu hören waren Mozarts große g-moll-Symphonie und die Motette „Exsultate jubilate“, das „Ombra mai fu“ aus Händels Oper „Xerxes“, Haydns Trompetenkonzert in Es-Dur sowie Händels weltberühmte „Feuerwerksmusik“ und „Wassermusik“.

Das war für die meisten Besucher sicher nichts Neues, passte aber perfekt zur entspannten Atmosphäre auf dem Rathausplatz, wo zur Musik auch Bier, Wein und Sangria flossen, bisweilen Passanten (und ein Kind mit Fahrrad) den Bühnenraum kreuzten und in den hinteren Reihen die ein oder andere Pizza ihren Abnehmer fand. In Treuchtlingens Kulturkalender etabliert sich das Open-Air damit als Erfolgskonzept – obwohl und gerade weil es in einer Kleinstadt schon etwas heißen will, mit Klassik einen ganzen Platz zu füllen.