Neue Seelsorgerin für Dettenheim und Dietfurt

2.11.2017, 12:09 Uhr
Neue Seelsorgerin für Dettenheim und Dietfurt

© Jürgen Leykamm

Heinrichmeyer belegt die zweite Pfarrstelle, die erste bleibt bei Pfarrer Günther Gagesch, der sich als Geschäftsführer auch um die Verwaltung des neuen Konstrukts kümmert. Sitz der Seelsorgeeinheit ist Dietfurt – das Pfarrhaus in Dettenheim steht zum Verkauf. Ihre Aufgaben wollen sich der Geistliche und die Religionspädagogin je nach Kompetenz teilen. Neben der halben Pfarrstelle bleibt Heinrichmeyer während der anderen Hälfte ihrer Arbeitszeit ihrer bisherigen Tätigkeit treu, dem Schuldienst.

Für die ehemalige Pfarrei Dettenheim-Graben geht damit eine fast sechsjährige Vakanz zu Ende. Mehrfach war die Stelle ausgeschrieben, doch es kamen kaum Bewerbungen. Erst die Zusammenlegung und eine berufsübergreifende Ausschreibung der Stelle brachte den Durchbruch.

Nicole Heinrichmeyer steht nun vor einer doppelten Herausforderung: zwei Pfarreien und vier Orte zu einer neuen Einheit zusammenzuführen und dabei auch noch ihre eigene Funktion zu erklären. „Ich bin keine Ersatzpfarrerin oder so etwas“, stellte die in Dietfurt aufgewachsene Pädagogin beim gut besuchten Einführungsgottesdienst klar. Dekan Wolfgang Popp empfahl seinerseits, das neue Miteinander wie durch ein Kaleidoskop zu betrachten, in dem die Bewegung neue Perspektiven eröffne.

Nach der Einführung übernahm Heinrichmeyer auch gleich das Ruder. In ihrer Predigt ließ sie die Gemeinde die Freude über ihre künftige Arbeit spüren, etwa mit den Konfirmanden oder bei den Kinderbibeltagen, die in Schambach gerade zu Ende gegangen sind. Sie habe schon immer „Lehrerin oder Pfarrerin werden wollen“. Umso schöner sei es, dass ihre neue Stelle beide Funktionen verbinde.

Als Religionspädagogin für die vier Orte will sich die 41-jährige Mutter zweier Söhne nun erst einmal „in die einzelnen Aufgabenfelder hineinfühlen und erarbeiten, wer ich wo in welcher Funktion bin“. Dafür besuche sie auch Kurse. Vorläufig gab es vom Regionalbischof schon einmal die Erlaubnis zur Wortverkündung und Sakramentsverwaltung. Die Abendmahls-Liturgie sprach Heinrichmeyer allerdings zunächst noch, statt sie zu singen – was dann die Kirchgänger taten.

Gute Wünsche gab es nach dem Gottesdienst reichlich, unter anderem von der Vertrauensfrau des Pfarrkapitels, Pfarrerin Manuela Reißig, Treuchtlingens zweitem Bürgermeister Richard Zäh, Weißenburgs Oberbürgermeister Jürgen Schröppel und den vier Kirchenvorständen. Letztere sicherten der Religionspädagogin ihre Unterstützung zu – wenngleich „wir auch eine eigene Meinung haben“.

Vollkommen neu ist Heinrichmeyer die Arbeit in der Pfarrei ohnehin nicht. Zumindest in Dietfurt und Schambach hat sie sich bereits ehrenamtlich engagiert. Nun leiste sie jedoch Pionierarbeit, räumte Pfarrer Gagesch ein: „Immer mehr Pfarrer gehen in den Ruhestand, zugleich gibt es immer mehr Religionspädagogen – da kommt etwas auf die Gemeinden zu.“

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