Neues Aldi-Wasser aus dem Ries statt aus Treuchtlingen

27.9.2019, 12:18 Uhr
Neues Aldi-Wasser aus dem Ries statt aus Treuchtlingen

© Patrick Shaw

„Das Rieser Urwasser" entstammt einer mindestens 8000 Jahre alten Kalksteinblase. Der geschützten Lage der Tiefenquelle verdankt das Wasser seine besondere Reinheit ohne jegliche Fremdstoffe“, schreibt Aldi-Süd auf seiner Internetseite. Das Mineralwasser in „Bio“-Qualität sei „trinkbarer Umweltschutz“, so der Discounter weiter. Abgefüllt ist es in Ein-Liter-Plastikflaschen, die aber laut Aldi „zu 100 Prozent aus recyceltem PET“ bestehen.

Die nordschwäbische Molkerei Gropper steigt damit laut Medienberichten erstmals in das Geschäft mit Bio-Mineralwasser ein. Das „Urwasser“ stammt aus zwei rund 68 Meter tiefen Brunnen. Sie gehören zum Grundwasserkörper des Nördlinger Rieses und damit einem anderen Tiefendepot als dem „Überdeckten Sandsteinkeuper“, aus dem das Treuchtlinger Tiefenwasser der Firma Altmühltaler kommt.

Mit dem Bio-Wasser betritt Gropper nach eigenen Angaben unternehmerisches Neuland. Mehr als fünf Jahre habe das Genehmigungsverfahren gedauert, das also schon deutlich vor der Treuchtlinger Tiefenwasser-Debatte begonnen hat. Rund 1,5 Millionen Euro habe es gekostet. Vor sechs Jahren hatte die Molkerei die Marienquelle bei Probebohrungen auf ihrem Gelände entdeckt. Zuvor hatte es immer wieder Probleme gegeben, den Wasserbedarf des Betriebs seitens der Kommune und anderer Versorger zu decken.

In Sachen Nachhaltigkeit betont Gropper, vollkommen transparent vorgegangen zu sein: „Das, was die Behörden verlangen, das machen wir“, so Heinrich Gropper gegenüber der Augsburger Allgemeinen. „Wir achten sehr darauf, dass die Wassermengen nicht strapaziert werden.“ Allerdings sagt der Firmenchef, der allein für die Erstlieferung an Aldi-Süd mehr als eine halbe Million Flaschen hat abfüllen lassen, ebenso: „Was auch kommen mag, kann ich abdecken. Wenn nicht, dann schaffen wir neue Kapazitäten."

Ob es sich bei der Belieferung von Aldi-Süd durch Gropper um das Kontingent handelt, an dem auch die Firma Altmühltaler interessiert war und deshalb die (mittlerweile abgelehnte) Fördermengenerhöhung aus dem Überdeckten Sandsteinkeuper beantragt hatte, wollte Altmühltaler auf Nachfrage unserer Zeitung nicht kommentieren.

Verwandte Themen


2 Kommentare