Spatenstich für Treuchtlinger Seniorenzentrum

15.7.2017, 06:05 Uhr
Spatenstich für Treuchtlinger Seniorenzentrum

© Hubert Stanka

Zum symbolischen Spatenstich waren eigens eine Fläche auf dem Bauareal neben dem „Bad-Kreisel“ planiert und ein Zelt aufgestellt worden. Neben den Ehrengästen waren auch viele Nachbarn und künftige Bewohner der Anlage gekommen.

Quasi als Hausherr begrüßte Helmut Stranzinger, Geschäftsführer der Firma SH Projektentwicklung, die Besucher. Er betonte die gute Zusammenarbeit aller Beteiligten. Dabei lobte er persönlich Rotkreuz-Kreisgeschäftsführer Rainer Braun als „Partner mit Handschlagqualität“.

Behandeln, Pflegen, Wohnen

Stranzinger warb auch für das angeschlossene Wohnprojekt, dessen Projektstart bereits für August vorgesehen ist. Für den Projektierer ist das Treuchtlinger Seniorenzentrum das derzeit größte Vorhaben, wie Stranzinger erklärte. Er stellte auch das Planungsbüro Ritzer sowie das Bauunternehmen Mickan vor und ging auf Fachplaner und Sachverständige ein. Außerdem skizzierte er den bisherigen Werdegang. Im Juli 2014 gab es den ers­ten Kontakt zum BRK, und nach dem Stadtratsbeschluss im November 2014 nahm das Projekt Fahrt auf.

Stranzinger ging auch auf die Verzögerungen ein, die geänderten Gesetzen geschuldet waren und eine neue Konzeption erforderten. Jetzt sei der Quartiersgedanke perfekt umgesetzt. Insgesamt entstünden rund 10.000 Quadratmeter Wohnfläche. Die Gesamtkosten des Projekts bezifferte er auf mehr als 21 Millionen Euro. Bereits im kommenden Winter (Januar oder Februar) soll Richtfest gefeiert werden. Die Einweihung ist für September oder Oktober 2018 geplant.

Spatenstich für Treuchtlinger Seniorenzentrum

© TK

Landrat Gerhard Wägemann bezeichnete das „Heim der vierten Generation“ als sehr erfreulich für die Stadt Treuchtlingen und deren Bürger. Es passe zur Stadt und zu Altmühlfranken. Der soziale Bereich sei im Landkreis die Branche mit den zweitmeisten Beschäftigten, nämlich rund 3800, so Wägemann. Dass es im Genehmigungsverfahren etwas geknirscht hat, sei auf kurzem Weg gelöst worden. Wägemann lobte das Engagement des BRK und verwies auf das ähnlich gestrickte, aber kleinere Seniorenprojekt in Heideck, das gut laufe.

Voraussetzung auch für Fachklinik

Bürgermeister Werner Baum beschrieb das Seniorenzentrum als wegweisend. Es beinhalte auch große Synergieeffekte für die Altmühltherme. Baum ging auf die Diskussionen im Vorfeld ein und erwähnte, dass es im Stadtrat durchaus unterschiedliche Meinungen gegeben habe. Das sei aber lange her. Nun könne man zufrieden sein, denn ohne die Entscheidung wäre auch die geplante neue Fachklinik des Bezirks nicht möglich gewesen. Schon aus diesem Grund bedankte er sich ausdrücklich beim Stadtrat.

Dank hatte der Rathauschef auch an die Anwohner im Gepäck. Anfangs hatte es einigen Protest wegen der Erschließung gegeben (wir berichteten). Nun ist laut Baum aber alles sauber abgearbeitet. Bereits in der kommenden Woche sollen die Erschließungsarbeiten beginnen. Das Stadtoberhaupt sprach von einem Vorzeigeprojekt für ganz Bayern mit 50 Pflegeplätzen, 30 Plätzen in der Tagespflege sowie sieben Appartements auf dem Dach des Pflegeheims. Wichtig sei der Weiterbetrieb der Gemeindeschwesternstation – künftig durch das BRK. Hier würden über 200 Bürger versorgt.

Der Bürgermeister ging auch auf den geplanten, begleitenden Bau ein, der vom Unternehmen Netter angegangen wird und das Projekt abrunden soll. Baum wünscht sich nun eine termingerechte Fertigstellung des „neuen Stadtquartiers, das für viele hoffentlich ein neues Stück Heimat wird“.

Der Vorsitzende des BRK-Kreisverbands, Wolf-Dieter Ueberrück, beschrieb die neuen Aufgaben seiner Organisation. Die Zeiten, als das Rote Kreuz nur mit „Tatütata“ verbunden wurde, seien vorbei. Zwar werde der Rettungsdienst wie gewohnt gestellt, aber in modernen Zeiten mit ihrer demographischen Veränderung sehe das BRK nun auch eine Aufgabe darin, dass Menschen in Würde alt werden können. Dies sei der Grund für den Bau des komplexen Zentrums für Senioren. Geschäftsführer Rainer Braun lobte er als einen, der Dinge umsetze. Auch Ueberrück erinnerte an das gelungene Projekt in Heideck. In Treuchtlingen engagiere sich das BRK aber noch viel tiefer.

Die Segnung des Grundsteins übernahmen Pfarrer Matthias Fischer und Prädikantin Erika Strößner. Den symbolischen Spatenstich mit dem Einmauern einer „Zeitkapsel“ in den Grundstein setzten die Projektbeteiligten gemeinsam.

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