Treuchtlingen: Wie viel darf ein WC-Besuch kosten?

6.2.2019, 06:01 Uhr
Egal ob Mann oder Frau: Wer am Treuchtlinger Bahnhof auf die Toilette will, zahlt 50 Cent.

© Benjamin Huck Egal ob Mann oder Frau: Wer am Treuchtlinger Bahnhof auf die Toilette will, zahlt 50 Cent.

Der öffentliche Abort war unlängst Thema im Stadtrat. Denn die Anlage am Bahnhof war laut einigen Reisenden bislang oft verschlossen – was wohl auch an einem defekten Türschloss lag. Das hat sich nun geändert.

Jeder Toilettenbesuch dort kostet 50 Cent. Im Jahr 2017, jüngere Daten liegen noch nicht vor, zahlten 8857 Personen für die WC-Benutzung, also durchschnittlich 24 am Tag. Um die tägliche Säuberung kümmert sich eine Reinigungskraft der Bahn, die Einnahmen aus den Gebühren bekommt die Stadt. Ein einträgliches Geschäft ist das trotzdem nicht.

Zu rund 2000 Euro pro Jahr für den Gebäudeunterhalt kommen etwa 7400 Euro an Reinigungskosten. Den kalkulierten Ausgaben von 9400 Euro stehen im Haushalt 2019 aber nur 4700 Euro an Einnahmen gegenüber. Bei jedem Toilettenbesucher zahlt die Stadt also etwa 50 Cent drauf.

Warum dann nicht einfach die Gebühr erhöhen? Kämmerer Dominik Wenzel meint, bei 50 Cent sei schon eine Schmerzgrenze erreicht. Außerdem habe die Stadt erst vor kurzem neue Türschlösser angeschafft, in die nur 50-Cent-Münzen passen.

Die anderen öffentlichen Toiletten in der Altmühlstadt können hingegen kos­tenlos benutzt werden – sind aber wohl auch nicht so stark besucht. Die Anlage am Parkplatz in der Fischergasse wird täglich gereinigt, zusammen mit den Kosten für Wasser, Kläranlage und Strom schlägt sie im städtischen Etat mit 7800 Euro pro Jahr zu Buche. Hinzu kommen etwa 1000 Euro an Lohnkosten der Bauhofmitarbeiter für Unterhalt und Reparaturen.

Zudem gibt es in der Kur- und Touristinformation im Stadtschloss sowie im Sportpark am Brühl (Bezirkssportanlage) Toilettenanlagen, die die Kommune betreibt. Um erstere kümmert sich die sowieso für die Räume im Schloss verantwortliche Reinigungskraft, für die Säuberung des WCs am Brühl ist der Platzwart zuständig.

Hinzu kommen im Sommer noch die Anlagen des Kiosks an der Denkmalslok sowie die Toiletten am Karlsgraben. Ihr Unterhalt ist für die Stadt aber günstig, denn hier übernehmen der Pächter beziehungsweise eine Dorfbewohnerin die Reinigung.

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