Treuchtlinger Trachtler in Bonyhád

23.8.2016, 13:29 Uhr
Treuchtlinger Trachtler in Bonyhád

© privat

Nachts ging es von der Altmühlstadt mit dem Bus über Passau und Wien zunächst nach Budapest. Hier lernte die mittelfränkische Delegation im Zuge einer einstündigen, deutschsprachigen Führung das ungarische Parlamentsgebäude nebst Sitzungssaal kennen. Ein kurzer Aufenthalt auf dem Burgberg erschloss den „Treuchtlingern“ bei Sonnenschein und 30 Grad Wärme einen herrlichen Blick auf die ungarische Metropole an der Donau.

Nach der Ankunft im Hotel in Bonyhád und dem Abendessen spielte Trachtenvereinsmitglied Michael Gerstner auf seinem Akkordeon deutsche Volkslieder. Baum lieferte dazu Liedtexte zum Mitsingen, und obendrein ließen drei hinzugekommene einheimische Musiker mit ihren Instrumenten einen regelrechten Musikabend entstehen – mit Singen, Tanzen, Schunkeln und Lachen.

Tags darauf ging es nach dem Frühstück mit einer Reiseführerin ins Umland von Bonyhád – mit Besuch einer alten Klosterkirche und einem gigantischen Blick von einer alten Kapelle an einer Anhöhe aus auf das Komitat Tolnau (Verwaltungsbereich). Nach dem Essen stand am Nachmittag der offizielle Empfang der Stadt Bonyhád durch Bürgermeisterin Ibolya Ferencz auf dem Programm – mit den „normalen“ Delegationsmitgliedern in Anzug und Krawatte sowie den bayerisch gewandeten Trachtlern.

Nach einer Rede der ungarischen Rathauschefin und dem obligatorischen „Familienfoto“ erinnerte Baum in seinen Ausführungen an die lang bestehende Freundschaft der jeweiligen Schulen. Nach dem Festakt samt Unterzeichnung der neuen Vereinbarung zwischen beiden Städten wurden Gastgeschenke ausgetauscht. Die Trachtler schenkten im Rathaus Wettelsheimer Bier an die Gäste aus, und anschließend gab es eine Gesprächsrunde mit Erinnerungen an die Vertreibung der Deutschen aus Ungarn und Schlesien.

Der Abend stand ganz im Zeichen des Targa-Festes – mit einem deftigen Rindfleischtopf als kulinarische Attraktion. Später im Hotel entwickelte sich erneut ein musikalischer Ausklang bis in die späten Nachtstunden.

Der nächste Tag startete mit einer kath. Messe in ungarischer und deutscher Sprache, zu dem sich die Trachtler mit der Vereinsfahne und in ihrer fränkischen Volkstracht begaben. Die Treuchtlinger Trachtenjugend bekam von der ungarischen Volkstanzgruppe „Kränzlein“ geweihte Kräuterbüschel überreicht. Nach einem Gruppenfoto und dem Mittagessen stellten sich die Vereinsmitglieder am Nachmittag zum Festzug auf – als führende Gruppe des Umzuges und noch vor der Stadtdelegation, die diesmal in Lederhosen lief. Die Vereinsfahne wurde dabei fleißig geschwungen, und mit einem Volkstanz gaben die Trachtler vor der Bevölkerung und den Ehrengästen zudem eine Kostprobe ihres Könnens zum Besten. Beim anschließenden Fest der Tolnauer Deutschen konnten sie ihre Trachten vorführen, die den Zuschauern von der Vereinsvorsitzenden Susanne Wössner erläutert wurden.

Das sehr zahlreiche ungarische Publikum zeigte seine Begeisterung durch Lachen und Beifall. Die Treuchtlinger Tanzgruppe führte auf der Tribüne zwei Volkstänze vor, wobei die Trachtenjugend wieder mit vier Kindern vertreten war, die von den Zuschauern begeistert von der Bühne verabschiedet wurden. Das Programm bot noch viele weitere Tänze, Gesangsgruppen und abschließend die Tanzgruppe Kränzlein mit ihren Darbietungen. Vereinsmusiker Gerstner spielte vor dem Publikum auf dem Akkordeon zudem zahlreiche Volkslieder, und so wurde es auch an diesem Abend spät.

Am Tag der Heimreise wurden die Treuchtlinger Trachtentänzer und die anderen Delegationsmitglieder von der Vorsitzenden der Volkstanzgruppe „Kränzlein“, Ilona Koch, und Bürgermeisterin Ferencz verabschiedet. Später im Bus erging ein besonderer Dank an Vereinsmusiker Gerstner sowie die Trachtenjugend, dem sich Bürgermeis­ter Baum anschloss, der gleichzeitig um Fortführung der Besuche auch in der italienischen Patenstadt Ponsacco bat.

Übrigens: Den Abschluss der Feierlichkeiten zum fünfjährigen Jubiläum der Städtepartnerschaft Treuchtlingen-Bonyhád markiert ein Konzert der „Seven Club Singers“ aus Bonyhád am Samstag, 1. Oktober, um 19 Uhr im Kulturzentrum Forsthaus.

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