Treuchtlinger wollen Bienen und Insekten unterstützen

10.5.2018, 06:13 Uhr
Treuchtlinger wollen Bienen und Insekten unterstützen

© Naturpark Infozentrum

Mehr als 20 Teilnehmer begrüßte die Leiterin des Informations- und Umweltzentrums Naturpark Altmühltal, Marlit Bauch, zum ersten Treffen des Aktionsbündnisses „Treuchtlingen summt!“. Neben engagierten Naturparkführern nahmen auch Solnhofens Bürgermeister Manfred Schneider, Treuchtlingens dritter Bürgermeister Klaus Fackler, der zugleich Mitarbeiter des Landschaftspflegeverbands Mittelfranken ist, sowie Grundschulrektor Herbert Brumm teil. Starthilfe gab es von Vertretern der Initiative „Eichstätt summt“ und der Umweltbildungseinrichtung Blossenau B+.

Klaus Fackler wies auf die Bedeutung der Lebensräume für eine intakte Natur hin. Der Landwirtschaft komme dabei eine große Verantwortung zu. Denn für den Schutz einer artenreichen Natur bedürfe es großer Flächen. Ergänzend dazu könnten auch alle Bürger im eigenen Garten und vor ihrer Haustür tätig werden.

Marlit Bauch stellte die Ergebnisse des Projekts „Arche für blühende Raritäten im Naturpark Altmühltal“ vor. Gefördert vom bayerischen Umweltministerium und gesponsert vom Dachverband der National- und Naturparks in Deutschland, „Europarc“, konnten auf den Blühflächen Infopulte angebracht werden.

Insgesamt elf solcher Wiesen haben die Verantwortlichen zusammen mit Schulen, Kindergärten, Vereinen, Verbänden und Vertretern des öffentlichen Lebens im vergangenen Jahr in Treuchtlingen, Solnhofen und Obereichstätt angelegt (wir berichteten). Das Treuchtlinger Umweltzentrum mit seinen Naturparkführern, die Bauhöfe der drei Kommunen sowie die Gartenbauvereine, Schulen und Kindergärten halfen bei der Vorbereitung und Einsaat der Flächen. Die weitere Pflege übernehmen die beteiligten Gruppen unter Anleitung des Umweltzentrums.

Nicht ungepflegt, sondern natürlich

Bürgermeister Manfred Schneider berichtete, dass sich immer wieder Gemeindebürger über die angeblich mangelhaft gepflegten Anlagen beklagen und der Gemeinde Untätigkeit vorwerfen. Hier müsse ein Umdenken erfolgen, denn „wir brauchen mehr bunte Flächen und weniger monotones Grün“. Die Natur leben zu lassen, statt häufig zu mähen und zu mulchen, sei das Motto.

Anschließend stellten Corinna Hölzer und Cornelis Hemmer aus Berlin die von ihnen gegründete Stiftung „Mensch und Umwelt“ vor, die auch Trägerin des Projekts „Deutschland summt!“ ist. Dabei handelt es sich um eine kleine Stiftung, die sich zur Projektförderung an große Umweltstiftungen wendet. Von Berlin aus startete auch das Netzwerk „Deutschland summt!“, das die Honigbiene als Botschafterin der Stadtnatur hervorhebt.

Publikumswirksam stellte man auf öffentlichen Gebäuden Bienenstöcke auf, um ein Signal gegen den rapiden Schwund der Lebensräume und ihrer Bewohner zu setzen. Vor allem die vielen Insektenarten, darunter in Deutschland rund 560 Wildbienenarten, verschwänden sehr schnell. In den Köpfen der Menschen sei dieses Problem langsam angekommen, immer mehr wollen etwas gegen den Verlust der Natur tun. In Bayern sind bereits 14 Kommunen Mitglied des Netzwerks, davon ist Treuchtlingen die jüngste Partnerstadt.

Zur Unterstützung von „Treuchtlingen summt!“ sammelten Hölzer und Hemmer Informationen über Ansprechpartner und Anregungen für weitere Aktivitäten. Wichtig seien ein übergeordnetes Denken sowie die Zusammenführung und Vernetzung von Verbänden und aktiven Bürgern.

Der Appell fiel bei den Teilnehmern auf fruchtbaren Boden. Zum Abschluss empfahl Herbert Brumm, bei den Bürgerversammlungen Informationen über das Projekt zu geben. Akzeptanz werde auch über die Mitarbeit von Schülern bei den Eltern erreicht. Bürgermeister Schneider betonte, dass der Rathauschef und der Gemeinderat hinter der Idee stehen müssen. Man solle im Gemeindeblatt, bei Stammtischen und in den Gartenbauvereinen für mehr Natur werben.

Keine Kommentare