UFW teilen gegen „Weißenburger Lemminge“ aus

13.12.2019, 06:05 Uhr
UFW teilen gegen „Weißenburger Lemminge“ aus

© Patrick Shaw

Spitzenkandidat Hubert Stanka, der den „politischen Zirkus“ 27 Jahre lang als Redaktionsleiter des Treuchtlinger Kuriers verfolgt hat, versprach den UFW-Wählern bei der Nominierungsversammlung in den Treuchtlinger Wallmüllerstuben vor allem mehr „Ehrlichkeit und Transparenz“. Es sei „spannend“, dass diese Hauptaussagen der UFW schnell auch von CSU und SPD aufgegriffen wurden, die sich nun „mit Initiativen gegenseitig überbieten“. Den Vorstoß der Sozialdemokraten, eine digitale Plattform zur Bürgerbeteiligung einzurichten, finde er zwar gut – ein solches Forum dürfe aber kein Schnellschuss sein, sondern müsse professionell durchdacht und moderiert werden.


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Gänzlich vermisst hat Stanka die Ehrlichkeit im Streit mit der Nachbarstadt Weißenburg ums Mineralwasser und den Outdoorladen – den wieder aufzuwärmen er aber „zähneknirschend bewusst sein lasse“. Die Forderung nach einem von Treuchtlingen bezahlten Lärmschutz für Dettenheim wertete er hingegen deutlich als „Versuch Weißenburgs, mit politischer Erpressung eigene Versäumnisse zu reparieren“ (nämlich das Aufstellen eines entsprechenden Bebauungsplans vor dem Bau der B2-Umgehung). Ihm komme der Weißenburger Stadtrat vor „wie eine Horde Lemminge, die einem fehlgeleiteten Juristen blind über die Klippe folgt“, so der UFW-Kandidat wörtlich. Und es sei ihm „nicht klar, wie man mit diesem Personal das zerbrochene Porzellan wieder kitten soll“ – wenngleich die Animositäten den Vorteil hätten, „dass die Treuchtlinger Reihen zunehmend geschlossen sind“.

Die UFW als "Regulativ"

Für den künftigen Rat der Altmühlstadt wünscht sich Stanka, „dass zwischen den Parteiblöcken nichts ohne uns geht“. Die UFW seien „ein Regulativ, sachorientiert, offen, unabhängig und kritisch“. Man sei „gern bereit zu moderieren und Gegensätze zu überwinden“, werde aber „nicht alles abnicken“. Wichtig sei größtmögliche Transparenz in der gesamten Politik, die man „den Bürgern verständlich erklären und diese in wichtigen Fragen auch beteiligen muss“

Für die Stadtentwicklung hält der UFW-Spitzenmann das angekündigte Hotel „ohne Wenn und Aber für nötig“. Er hoffe, dass es „nicht nur eine Wahlkampfblase ist“. Weniger eindeutig stehe er hinter dem Markenbildungsprozess zur „Gesundheitsstadt“. Die Probleme seien hinlänglich bekannt: „keine klaren Geschäftsfelder, keine Zielgruppendefinition und Scheu vor eindeutiger Positionierung“. Dies sei „eine Klatsche für den Stadtrat“, dem seit Jahrzehnten der Blick fürs Ganze fehle.

"Wir Treuchtlinger sind die Experten"

Eine touristische Marke ist laut Stanka „ein Versprechen, das schnell nach hinten losgeht, wenn man es nicht hält“. Dies sei vor 20 Jahren schon einmal passiert und „genau die Art von Prozess, die wir nicht brauchen“. Die Stadt verlasse sich zu oft auf vermeintliches externes Wissen, während „wir Treuchtlinger die Experten vor Ort sind“. Es gelte, „Umwelt, Wirtschaft, Verkehr und vieles andere mitzudenken“, denn „nicht nur Urlauber, sondern auch die Bürger müssen sich in Treuchtlingen wohlfühlen“. Der Stadtrat dürfe sich „nicht aus Angst vor Fehlern vor Entscheidungen drücken“.

Wichtig ist Stanka nicht zuletzt „mehr Gerechtigkeit für die Dörfer“, die in Sachen Infrastruktur und Gemeinschaftshäuser „leider nicht immer gleich behandelt werden“ – gut etwa jüngst in Graben, Windischhausen und Schambach, schlechter in Bubenheim und Möhren. „Dörfer sind nicht nur Ortsteile, sondern gewachsene Gemeinschaften“, so der Kandidat. Bürgerinitiativen müssten deshalb stärker gewürdigt werden, zumal es selten um viel Geld gehe. „Wir wollen keine Oppositionskraft sein“, fasst Stanka das Ziel der UFW zusammen. „Wir wollen gestalten, gemeinsam über Parteigrenzen hinweg, sachlich, bürgerfreundlich, mutig und auf Basis von Fakten.“

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