Wanderung von Wassertrüdingen nach Treuchtlingen

21.1.2015, 07:29 Uhr
Wanderung von Wassertrüdingen nach Treuchtlingen

Wassertrüdingen mit seinen architektonischen Besonderheiten und Schmuckkästchen ist der Ausgangspunkt der Sendung. Dazu gibt es einen Abstecher zur dortigen Schmalzmühle. Ein idyllischer Ort, der überregional unter anderem durch seinen eigenen Käse bekannt ist, mit Sorten wie der „Schmalzmüller Hochwasserpegel“. Moderatorin Annett Segerer, die die 45-minütige Sendung als neugierige Wandersfrau begleitet, trifft dort auf den Müller Fritz König.


Segerer zieht durch die sommerliche Landschaft weiter zum Spielberg mit seinem Schloss. Das Werk des Bildhauers Ernst Steinacker wird beleuchtet, der den Spielberg an seinem Lebensabend zu seinem Lebensmittelpunkt gemacht hatte. Ein magischer Ort für sich selbst und für die Steinacker-Figuren. Weiter wird der Gasthof Gentner präsentiert – „eine Weiberwirtschaft“, wie es in der Sendung liebevoll heißt. Zwei Schwestern bringen dort Leben hinein. Regionale Küche auf höchstem Niveau und gleich daneben eine Wiese mit uralten Obstbaum-Sorten.


Bei einem Porträt vom Hahnenkamm darf natürlich auch Heidenheim als Wiege des christlichen Glaubens in Franken nicht fehlen. Schon im Jahr 752 gründete der heilige Wunibald ein Kloster in Heidenheim. Weiterer Sendungsaspekt: Feld- und Wegkreuze in der Gegend von Gnotzheim. Der Heimatforscher Reinhold Pelczer hat hierüber ein Buch geschrieben und erklärt, warum es auf dichtem Raum so viele Feldkreuze gibt. Noch ein magischer Ort „rund um den Hahnenkamm“: Der Gelbe Berg.

Wanderung von Wassertrüdingen nach Treuchtlingen


Viel Platz für Treuchtlingen


Weiter zieht Annett Segerer nach Treuchtlingen. An der Altmühltherme vorbei stehen die kulturellen „Leuchttürme“ der Stadt im Fokus. Segerer besucht den „Stadtmaler“ Eduard Raab im Atelier und ebenso Bildhauer Franz Peter Burger. Seine Werke begleiten den Ausflug zur Burg und in den Kurpark mit seinem Kunstparcours.


Die heimischen Jurahäuser sind ein weiterer prägender Aspekt für die Kulturgeschichte im Hahnenkammgebiet. Und das leitet über zu einem Besuch im „Güldenen Ritter“ in Schambach, auch ein Beispiel für gute Nutzung und zeitgemäße Renovierung historischer Häuser.


Abschließend gibt es Gedanken rund um die „Fossa Carolina“, eine mittelalterliche Handelsverbindung der Flusssysteme von Rhein und Donau. Heute eine der großen Sehenswürdigkeit der Region.


Der Film wurde am Dienstag in einer Vorpremiere im Treuchtlinger Rathaus gezeigt. Alle Anwesenden waren angetan. Die Region ist in ihrer Prägung bestens getroffen. Dr. Michael Zehetmair, Sonderkorrespondent für Kultur im Bayerischen Fernsehen, spricht von einer „Wohlfühlgegend“ und „wo ich gerne bin“. Das spürt man in dieser Sendung tatsächlich. Auffallend: Moderatorin Annett Segerer trifft mit ihrem breiten Oberbayerisch auf den fränkischen Kontrast, der sich deutlich abhebt – natürlich, erfrischend und bodenständig, wie Zehetmaier meint. In jedem Fall ist dieser Film authentisch, zeigt viel Landschaft, Kultur und wunderbare Ecken, „wo viel Wert aufs Regionale gelegt wird“.


Ein positiver Fingerzeig für die Region ist diese „weiß blau“-Episode in jedem Fall. Und vielleicht sorgt sie ein Stück weit für ein neues, positiveres Selbstverständnis des südlichs­ten Frankens. Wie alle Sendungen der Reihe „weiß blau“, die es bereits seit acht Jahren gibt, werden einige Hundertausend Zuschauer die Region Hahnenkamm und Treuchtlingen miterleben. Bessere Werbung gibt es kaum.

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