"Weißenburg first?" Nicht mit Treuchtlingens UFW

20.9.2019, 16:58 Uhr

© Patrick Shaw

„Liebe Treuchtlinger und Weißenburger, lasst Euch nicht beirren. Der geplante Outdoorladen ist genehmigt. Treuchtlingen ist ein Mittelzentrum, und da darf nach dem Landesentwicklungsprogramm solch ein Geschäft gebaut werden“, schreibt der designierte UFW-Stadtratskandidat Hubert Stanka.

Er betont, dass es in der Altmühlstadt „die gleichen Beschlüsse wie in Weißenburg gab, wonach der Innenstadt-Handel geschont werden soll“. Allerdings habe Treuchtlingen in der Stadtmitte kein Schuh- oder Sportgeschäft mehr, das geschont werden müsste. Zudem seien gut mit dem Auto erreichbare Märkte am Stadtrand von den Kunden gewünscht. „Das kann man zwar beklagen, aber das ist derzeit einfach so.“

Bereicherung statt Konkurrenz

Auch in Weißenburg gibt es laut Stanka etliche Geschäfte wie zum Beispiel Baumärkte, wegen derer Bürger aus dem übrigen Landkreis in die Kreisstadt fahren, und die fast ausnahmslos am Stadtrand liegen. „Wenn nun in Treuchtlingen ein Geschäft entstünde, zu dem die Kunden ebenfalls aus dem ganzen Landkreis kommen, wäre das nur eine Bereicherung und eine Ansage gegen Zalando, Amazon und Co.“, so der UFW-Vertreter.

Die Klageandrohung aus Weißenburg findet Stanka nach eigenen Worten sehr bedenklich: „Fast könnte man meinen, dass es der ,Trumpismus‘ bis in die fränkische Provinz geschafft hat – frei nach dem Motto ,Weißenburg first‘.“ Statt die Region zu stärken und die Stärken der Städte gemeinsam zu betonen, würden alte Gräben aufgerissen. „Wo soll das hinführen? Jedenfalls nicht in eine gedeihliche Zukunft.“

Schon im Kommunalwahlkamp?

„Die Treuchtlinger“ oder „die Weißenburger“ gibt es nach Ansicht des UFW-Vertreters ohnehin nicht. Es gebe aber das gemeinsame Altmühlfranken, und Kirchturmdenken bringe keine Stadt weiter.

Er warne deshalb davor, „in die Falle einiger politisch Handelnder zu tappen, die auf dieser populistischen Klaviatur spielen und den Spaltkeil ansetzen“, so Stanka. Angriffe wie dieser röchen stark danach, „dass hier mit Blick auf die bevorstehende Kommunalwahl von eigenen Versäumnissen abgelenkt werden soll – ganz abgesehen davon, dass da wohl jemand nicht verstanden hat, wie unsere Ökonomie funktioniert“.

Schädlicher Aktionismus?

Stankas UFW-Kollege und Stadtratsmitglied Manfred Kreß findet es einem zweiten Schreiben zufolge ebenfalls „unglaublich, wie verbissen der Weißenburger Oberbürgermeister versucht, unserer Stadt zu schaden“. Es sei wenig plausibel, dass dieser glaube, dass ein Geschäft ganz im Süden Treuchtlingens Auswirkungen auf den Handel in der Weißenburger Stadtmitte habe – zumal es in anderen Städten wie etwa Gunzenhausen ein ebenso großes Warenangebot gebe.

„Vielmehr wird sein Aktionismus seinem Einzelhandel Schaden zufügen“, so Kreß. „Die Treuchtlinger haben die Nase voll von seiner Bevormundung.“ Bei der Kommunalwahl im März nächsten Jahres haben die Bürger nach seinen Worten Gelegenheit, „an der Wahlurne zum Verhalten ihres OB Stellung zu beziehen“ – und er hoffe, „dass sie es im Sinne einer guten Partnerschaft zwischen den beiden Gemeinden tun“.

 

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