Wettelsheimer Aktivistin auf Tierschutz-Mission

18.8.2015, 06:05 Uhr
Wettelsheimer Aktivistin auf  Tierschutz-Mission

© Privat

Ende November vergangenen Jahres brach der Pico do Fogo nach fast 20 Jahren Ruhe erneut aus. Die Eruption zerstörte den Weiler Portela und drei Viertel der benachbarten Gemeinde Bangaeira. Zweieinhalb Monate lang spie der Feuerberg Asche und Lava.

Mitten in dieses Inferno reiste Barbara Engelhardt, um denen zu helfen, die es selbst nicht können: den Straßenhunden und Wildtieren. Aber auch für die Menschen des bitterarmen Inselstaats hatte die Wettelsheimerin durchaus ein Auge. So besuchte sie eine Lepra-Station und unterstützte „die tolle Arbeit, die die kubanischen Ärzte dort leisten“. An erster Stelle ihres einsamen Engagements standen und stehen aber stets die Tiere.

Wettelsheimer Aktivistin auf  Tierschutz-Mission

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Denn der Vulkanausbruch war unter anderem das Todesurteil für unzählige Straßenhunde. Manche kamen direkt in den Flammen um, anderen drohte der Hungertod, nachdem die Menschen die zerstörten Ortschaften verlassen hatten. So suchte Engelhardt für jeden der Vierbeiner, den sie zu fassen bekam, eine „Gastfamilie“, die den Hund zumindest vorübergehend aufnahm.

„Bis ran an die Stellen, wo die Lava über die Straße floss“, habe sie sich dafür gewagt und Dutzende Tiere gerettet, berichtet die Wettelsheimerin. Nicht selten waren die Hunde jedoch krank und schon zu geschwächt für einen Transport. Gemeinsam mit einem örtlichen Tierarzt, der noch zu DDR-Zeiten in Leipzig studiert hatte und deshalb gut deutsch sprach, „erlöste“ die gelernte Dolmetscherin die Vierbeiner dann von ihrem Leid.

Eine weitere „Baustelle“ tat sich auf der nordöstlich gelegenen Insel Sal auf. Dort ärgerte sich Engelhardt über die Berge von Plastikmüll und die Überreste von großen Fischernetzen internationaler Fangflotten am Strand, die immer wieder zur Todesfalle für Haie und Meeresschildkröten werden. Doch wo andere nur den Kopf schütteln, packte die Wettelsheimerin an und sammelte so viel Abfall und Netze ein, wie es ihre Aufenthaltszeit zuließ.

Kaum zurück von den Kapverden, ging es für Barbara Engelhardt dann im Frühjahr gleich weiter zum nächs­ten Tierschutz-Einsatz nach Turkmenistan. Unterwegs ist die Mittfünfzigerin dabei stets allein, mit selten mehr als Rucksack, Kamera sowie ihrer ureigenen Unverblümtheit und Furchtlosigkeit im Gepäck.

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