27-jähriger Attentäter offenbar in Ansbach beerdigt

9.8.2016, 17:32 Uhr
Absperrband liegt in Ansbach auf dem Pflaster im Hof der Residenz. Zwölf Menschen wurden bei dem Anschlag Ende Juli verletzt.

© Karl-Josef Hildenbrand (dpa) Absperrband liegt in Ansbach auf dem Pflaster im Hof der Residenz. Zwölf Menschen wurden bei dem Anschlag Ende Juli verletzt.

Der 27-jährige Attentäter von Ansbach ist wahrscheinlich auch in der Stadt beerdigt worden. Die Stadtverwaltung bestätigte lediglich auf Anfrage, dass sie grundsätzlich für Verstorbene ohne Angehörige, die in Ansbach leben, zuständig ist. Das trifft auch auf den 27-jährigen Flüchtling zu, der das Attentat in der mittelfränkischen Bezirkshauptstadt verübte. Nähere Auskünfte seien mit Rücksicht auf die Totenruhe nicht möglich.

Vermutlich wird die Grabstelle auch geheim gehalten, damit sie nicht zur Pilgerstätte für Gleichgesinnte wird. Ein anonymer Bestattungsort wird derzeit für den Leichnam des Würzburger Axt-Attentäters gesucht. Der Minderjährige hatte Mitte Juli in einem Regionalzug fünf Menschen mit einer Axt und einem Messer zum Teil schwer verletzt, ehe er von der Polizei erschossen wurde. Auch dieser Tote ist von der Justiz bereits freigegeben, weil die Leiche "zur Beweisermittlung" nicht mehr benötigt wird, wie es amtlich heißt.

Fieberhafte Suche

In diesem Fall ist die Stadt Ochsenfurt als letzter Wohnort des jungen Attentäters zuständig. Nach Medienberichten suchten die Verantwortlichen bereits fieberhaft "nach einer Stadt, die größer ist als Würzburg". Dort sei mehr Anonymität gewährleistet. Darüber hinaus hatten nach Auskunft der Staatsanwaltschaft afghanische Angehörige über die deutsche Botschaft in Kabul um eine Überführung des Leichnams gebeten. Ein formaler Antrag dazu liege bisher nicht vor.

Etwas anders liegt der Fall bei dem Leichnam des 18-jährigen Amokschützen von München, der am 22. Juli neun Menschen erschoss und sich anschließend selbst tötete. Auch seine Leiche kann beerdigt werden. Die Bestattung sei jetzt "Sache der Familie" in München, sagte Ludwig Waldinger, Sprecher des Landeskriminalamtes (LKA).