Eine Genehmigung lag nicht vor

30 Kinder unterrichtet? Ermittlungen wegen möglicher illegaler Schule in Erlangen

25.11.2021, 14:57 Uhr
Laut Recherchen unserer Redaktion nutzten die Eltern die Offenbar nutzt die Gruppe die Königsmühle bei Erlangen-Eltersdorf für ihren alternativen Unterricht. 

© Anne Kleinmann Laut Recherchen unserer Redaktion nutzten die Eltern die Offenbar nutzt die Gruppe die Königsmühle bei Erlangen-Eltersdorf für ihren alternativen Unterricht. 

Nach dem Bericht in unserer Zeitung über eine mögliche illegale Schule bei Erlangen-Eltersdorf haben die Behörden erste Schritte eingeleitet: Wie die Regierung von Mittelfranken auf Anfrage unserer Redaktion mitteilte, sei das staatliche Schulamt zusammen mit der Stadt Erlangen aufgefordert worden, den Sachverhalt aufzuklären. "Das Ergebnis dieser Ermittlungen bleibt abzuwarten. Sollte es sich um eine illegale Schule handeln, wird die Regierung die entsprechenden Maßnahmen ergreifen, diese Aktivitäten zu unterbinden."

Verantwortliche müssten mit Konsequenzen rechnen

Laut Recherchen unserer Redaktion betreiben einige Eltern bei Erlangen-Eltersdorf bereits seit Wochen eine mögliche illegale Schule. Teilweise sollen dort täglich über 30 Kinder privat unterrichtet werden, während der eigentlichen Schulzeit. Bei einem Besuch vor Ort wollten sich die Anwesenden zu den Vorwürfen nicht äußern.

Sollten sie sich bestätigen, müssen die Verantwortlichen mit Konsequenzen rechnen, denn der Betrieb einer privaten Unterrichtseinrichtung bedarf der vorherigen Genehmigung durch die Regierung von Mittelfranken als zuständiger Schulaufsichtsbehörde, stellt die Behörde klar und fügt hinzu: "Eine derartige Genehmigung liegt für die angegebene Örtlichkeit in Erlangen nicht vor."

Sowohl die Betreiber der möglichen illegalen Schule, als auch die Eltern der möglichen schulpflichtigen Kinder müssen in dem Fall mit Bußgeldern rechnen. Der Betrieb der Schule würde untersagt.

Erst vor wenigen Monaten wurde eine illegal betriebene Schule in Oberbayern geschlossen. Die Leiterin, eine verbeamtete Lehrerin, die offiziell krank geschrieben war, rechnete der Bayerische Verfassungsschutz der Reichsbürger-Szene zu. In die illegale Schulen waren rund 50 Kinder gegangen.

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