37-Jährige aus Bayern stirbt nach AstraZeneca-Impfung: Paul-Ehrlich-Institut prüft Zusammenhang

19.3.2021, 12:56 Uhr
Der Todesfall in Straubing ist den Behörden bekannt. Ob es einen Zusammenhang zur Impfung gibt, ist aber noch nicht geklärt. 

© Klaus-Dietmar Gabbert, dpa Der Todesfall in Straubing ist den Behörden bekannt. Ob es einen Zusammenhang zur Impfung gibt, ist aber noch nicht geklärt. 

Update vom 19. März, 12.30 Uhr: Die Straubinger Klinik, in der die 37-Jährige am vergangenen Freitag nach ihrer AstraZeneca-Impfung an den Folgen einer Hirnblutung verstorben war, hat den Verdachtsfall nun offiziell dem zuständigen Gesundheitsamt gemeldet. Das bestätigte ein Sprecher des Landratsamtes Straubing-Bogen gegenüber der Passauer Neuen Presse.

AstraZeneca: Paul-Ehrlich-Institut prüft Verdachtsfall aus Bayern

Von dort wurde der Vorfall an das Paul-Ehrlich-Institut zur genauen Untersuchung weitergeleitet. Wann mit einen Ergebnis zu rechnen ist, ist aktuell noch nicht klar.


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Dafür sind nun mehr Details über die Umstände des Todes der 37-Jährigen bekannt. So soll sie mehr als zwei Wochen vor ihrem Tod den AstraZeneca-Impfstoff erhalten haben. Erste Krankheitssymptome sind Mitte der vergangenen Woche aufgetreten. Geimpft wurde sie bereits jetzt aufgrund einer Behinderung, wie die PNP berichtet.

37-Jährige stirbt nach Impfung - Zusammenhang nicht geklärt

Erstmeldung vom 18. März, 18.40 Uhr: Auf dem Fall liegt eine besondere Brisanz: Am Montag hatte das Bundesgesundheitsministerium die Impfungen mit AstraZeneca-Impfstoff vorübergehend gestoppt. Am Donnerstag erklärte die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) den AstraZeneca-Impfstoff dann als "sicher und wirksam". Im Beipackzettel des Impfstoffs soll ein zusätzlicher Warnhinweis eingetragen werden.

Mehrere Menschen waren an den Folgen einer schwerwiegenden Hirnvenenthrombosen verstorben. Das Paul-Ehrlich-Institut sieht hier einen Zusammenhang zu dem AstraZeneca-Impfstoff.

Am Freitag war auch im Raum Straubing eine 37-Jährige, die mit AstraZeneca geimpft wurde, an einer Hirnblutung gestorben. Das berichten Passauer Neue Presse und Straubinger Tagblatt übereinstimmend. Ob es bei diesem Fall einen Zusammenhang gibt, ist noch nicht geklärt.

Tod nach AstraZeneca-Impfung? Schwester erhebt Vorwürfe und fordert Aufklärung

Die Schwester der Verstorbenen indes erhebt schwere Vorwürfe. Sie sei sich sicher, dass es einen Zusammenhang zwischen der Impfung um der Hirnblutung gebe, sagt sie gegenüber dem Straubinger Tagblatt. Am vergangenen Mittwoch sei ein Arzt zu Rate gezogen worden, nachdem die 37-Jährige über Fieber, Kopfschmerzen und Schüttelfrost geklagt habe. Am Freitag sei sie dann im Krankenhaus gestorben, nachdem eine Hirnblutung aufgetreten war.

Der Verdachtsfall sei bekannt, bestätigte ein Sprecher des Landratsamtes Straubing-Bogen der Passauer Neue Presse. Offiziell gemeldet wurde er aber wohl noch nicht. Sobald das geschehen sei, werde das Gesundheitsamt den Fall dem Paul-Ehrlich-Institut zur weiteren Prüfung melden.

Bislang sind dem Paul-Ehrlich-Institut sechs Fälle bekannt, bei denen Geimpfte eine Sinusvenenthrombose und ein Fall, bei dem ein Mann eine Hirnblutung sowie einen Mangel an Blutplättchen erlitten haben. Alle Fälle sind vier bis 16 Tage nach der Impfung aufgetreten. Wie lange die Impfung der 37-Jährigen zurückliegt, ist nicht bekannt.

Der Artikel wurde am Donnerstag um 18.42 Uhr aktualisiert.

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