72-Jähriger demoliert bei Fahrt durch Rettungsgasse Autos

13.5.2019, 08:56 Uhr

Der 72-Jährige war am Samstagnachmittag mit seinem Mercedes SLK auf der A8 in Richtung Salzburg unterwegs, als er auf der Höhe von Felden am Chiemsee in einen Stau geriet. Ein Tesla war dort gegen eine Leitplanke geschleudert und total beschädigt auf dem rechten Seitenstreifen liegengeblieben. Der Mercedesfahrer sah sich aber offenbar nicht in der Lage, mit den anderen Verkehrsteilnehmern auf die Räumung der Unfallstelle zu warten. Als die Autofahrer eine Rettungsgasse gebildet hatten, um den Einsatzfahrzeugen Platz zu machen, gab der Mercedesfahrer kurzerhand Gas.

Bei seiner Fahrt durch die Gasse nahm er wenig Rücksicht auf die wartenden Autos: Zuerst schrammte er an einem auf der linken Fahrspur wartenden BMW vorbei, dann touchierte er einen rechts wartenden Sattelzug. Das blieb auch für den Mercedes nicht ohne Folgen. Der rechte Außenspiegel ging bei der Kollision mit dem Lkw flöten, weshalb der 72-Jährige stoppte und eine Diskussion mit dem Lastwagenfahrer vom Zaun brach. Dabei kam auch der BMW-Fahrer hinzu, der dem Mercedes nach dem Zusammenstoß gefolgt war. Der Mercedesfahrer sah sich allerdings keiner Schuld bewusst und stieg nach kurzem Hin und Her in seinen Wagen und fuhr davon.

Führerschein beschlagnahmt

Die Fahrt dauerte allerdings nicht lange. Da der BMW-Fahrer die Polizei informiert hatte, stoppten Beamte den Flüchtigen kurze Zeit später zwischen Bernau und Felden. Die Episode hat für ihn weitreichende Folgen: Den Mann erwartet neben der Regulierung der verursachten Schäden und den Folgen der ordnungswidrigen Fahrt durch die Rettungsgasse ein Strafverfahren wegen unerlaubten Entfernens vom Unfallort. Außerdem beschlagnahmte die Polizei noch an Ort und Stelle den Führerschein des Schweizers, der nun in Deutschland für längere Zeit kein Auto mehr fahren darf. Er musste seine Fahrt daraufhin mit einer Mitfahrgelegenheit fortsetzen.


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