A9: Herrmann schimpft über "unverantwortliche" Autofahrer

3.7.2017, 15:31 Uhr
Innenminister Joachim Herrmann ließ es sich am Montag nicht nehmen, schnell zu der Unglücksstelle zu kommen.

© dpa Innenminister Joachim Herrmann ließ es sich am Montag nicht nehmen, schnell zu der Unglücksstelle zu kommen.

Nach dem schweren Unfall mit einem Reisebus auf der Autobahn 9 in Nordbayern hat Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) ein "völlig unverantwortliches Verhalten" mancher Autofahrer im Stau beklagt. Sie hätten es damit den Rettern erschwert, zur Unglücksstelle zu kommen, sagte Herrmann am Montag am Ort des Unglücks nahe Münchberg in Oberfranken. Nach einem Unfall sei "sofort eine Rettungsgasse zu bilden - und zwar so, dass ein Lkw durchkommen kann", sagte Herrmann. Er betonte, dass dennoch "so schnell wie irgendmöglich Hilfe geleistet" worden sei.

Zehn Minuten nach der Alarmierung seien die Rettungskräfte am Ort des Geschehens gewesen - doch da sei die Hitze des Feuers bereits so groß gewesen, dass kein Feuerwehrmann mehr an den Bus herantreten konnte. Herrmann sagte, diese Situation, nicht mehr helfen zu können, sei für die allesamt ehrenamtlichen Feuerwehrleute extrem hart gewesen. Eigentlich sei es nur ein leichter Auffahrunfall gewesen. Warum sich der Brand so schnell und mit solch dramatischen Folgen entwickelt habe, müsse nun aufgeklärt werden. Etwa 100 Polizisten und mehr als 150 Rettungskräfte sowie fünf Hubschrauber waren an dem Einsatz beteiligt.

Der Reisebus war kurz nach 7 Uhr nahe Münchberg im Landkreis Hof, rund 30 Kilometer von der Landesgrenze zu Thüringen entfernt, bei sich stauendem Verkehr auf einen Sattelzug geprallt und komplett ausgebrannt. Von dem Fahrzeug blieb nur ein verkohltes Wrack übrig. Vermutlich 18 Menschen kamen ums Leben, 30 weitere wurden verletzt.

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