Abend der Superlative

27.5.2019, 12:32 Uhr
Abend der Superlative

© Schäfer

Und diese zeigte sich von ihrer besten Seite – in gelungener Kooperation mit dem Bezirk Mittelfranken und der Bayerischen Staatsregierung.

Zum musikalischen Willkommen der 250 geladenen Gäste am Samstagabend spielte der Spielmannszug des Festspiels in fast 60-köpfiger Besetzung auf dem Marktplatz auf. Zum Empfang im frisch renovierten und dezent illuminierten Kaisersaal des Rathauses ließ die Historiengruppe in Dreier-Besetzung zur Festesfreude nochmal die Fanfaren erklingen.

Zuvor hatten die Gäste das Konzertereignis in der Reichsstadthalle genossen (siehe Kulturkritik) und waren dann zu Fuß durch die Stadt zum Rathaus flaniert – ungestört von Verkehr, der derweil umgeleitet wurde. Joachim Herrmann, Staatsminister des Innern, für Sport und Integration, hatte an dem Abend der Kultur den Vorzug gegeben und nicht der Sportbegegnung zwischen FC Bayern München und RB Leizig im DFB-Pokalfinale im Berliner Olympiastadion.

Als Schirmherr des "Fränkischen Sommers" hatte der in Erlangen beheimatete Staatsminister Prioritäten gesetzt. Auch aus Liebe zu seiner Frau Gerswid. Sie ist Vorsitzende des Fördervereins, der die hochklassige Musikreihe des Bezirk Mittelfranken unterstützt.

In dieser offiziellen Funktion begleitete sie ihren Mann zum Konzert und anschließenden Staatsempfang nach Rothenburg, wo die Eheleute den Abend nicht ausklingen lassen konnten, denn da wartete schon der nächste Termin. Vor der Weiterfahrt in Richtung Nürnberg schwärmte der Schirmherr vom "großartigen und hervorragenden Eröffnungskonzert". Nicht nur in der Landes- und Bundeshauptstadt, sondern auch in der fränkischen Provinz finde "Kultur allererster Güte" statt. Das Musikfestival "Fränkischer Sommer" sei zum Markenzeichen geworden, "das weit über die Region hinausstrahlt".

Nahezu einhellig stimmten Bezirkstagspräsident Armin Kroder und Oberbürgermeister Walter Hartl in die Lobeshymnen auf Künstler und Intendant ein. "Ein Auftakt wie im Bilderbuch mit wunderbaren Darbietungen vom Feinsten." Das Publikum quittierte die Worte mit jeder Menge Applaus als Bestätigung. Der Jurist Armin Kroder räumte ein, fast ein bisschen neidisch auf das Können der Künstler, zu sein, wie er sagte, denn er selbst könne nicht einmal einigermaßen gut singen.

Ein großes Dankeschön der Grußredner galt allen, die zum Gelingen des "Fränkischen Sommers" beitragen. Rothenburg war nicht nur Gastgeber für das Auftaktkonzert, sondern es werden noch zwei weitere Veranstaltungen folgen. Diesen hohen Stellenwert würdigte OB Hartl in besonderem Maße und machte dabei auch Werbung in Sachen Musik, die in Rothenburg eine große Rolle spielt. Als Beispiele nannte er die Kirchenkonzerte von St. Jakob, das Konzert zum Neuen Jahr, die Talentförderung der Musikschule, das Stadt- und Jugendblasorchester die Vielzahl von Bands und das Taubertal-Festival.

Der "Fränkische Sommer" dauert elf Wochen bis zum 11. August. In diesem Zeitraum finden auch die Internationale Orgelwoche in Nürnberg, die Gluck-Festspiele und die Bachwoche in Ansbach statt. "Ein absolutes Klassikjahr", schwärmte Joachim Herrmann, für das er fleißig wirbt. Auch dort wird es Empfänge geben. Da lässt sich die Staatsregierung des Freistaates Bayern nicht lumpen.

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