"Abgründe" - Unser Magazin zum True-Crime-Podcast ab heute im Handel

7.10.2020, 06:00 Uhr
Das Magazin zum "True-Crime-Podcast": "Abgründe" ist im Zeitschriftenhandel, den Geschäftsstellen dieser Zeitung und  online  unter https://zeitungsshop.nordbayern.de erhältlich.   

© nordbayern.de Das Magazin zum "True-Crime-Podcast": "Abgründe" ist im Zeitschriftenhandel, den Geschäftsstellen dieser Zeitung und  online  unter https://zeitungsshop.nordbayern.de erhältlich.  

Mord, Totschlag, Gewaltexzesse: Das Böse ängstigt und fasziniert uns Menschen gleichermaßen – doch was ist das Böse? Was macht einen Menschen zum Mörder?

Hirnforscher und Psychiater sind dem Grauen auf der Spur und auch wir fragen in unserem Podcast "Abgründe" jeden zweiten Freitag, wann das abgrundtief Böse beginnt. Nun ist das Magazin "Abgründe" zum Podcast im Handel.

Wie im Podcast berichten wir auch im Magazin über wahre Verbrechen aus der Region und nähern uns aus verschiedenen Perspektiven jenen Menschen, deren Taten man eigentlich nicht verstehen kann. Warum hat ein renommierter Bamberger Chefarzt systematisch Patientinnen missbraucht und weshalb schoss ein Nürnberger Rechtsanwalt mitten in der Nacht auf fahrende Autos vor seinem Fenster?

Gerichtspsychiater spricht ständig mit Mördern und Totschlägern

Für das True-Crime-Magazin "Abgründe" haben wir mit Menschen gesprochen, die ständig in menschliche Abgründe blicken: Der Forensische Psychiater Michael Wörthmüller widmet sich als Gerichtspsychiater Vergewaltigern, Totschlägern und Mördern, die oft von den eigenen Taten seltsam unberührt bleiben – wie etwa hat der 22-Jährige, der zwei Frauen erwürgte, nur um ihnen beim Sterben zuzusehen, auf den Psychiater gewirkt? Erkennt der Experte eigentlich, während er versucht, anderen hinter die Stirn zu blicken, ob er belogen wird?

Habgier, Rache, sexuelle Begierde, Freude an der eigenen Macht beim Töten – was ist letztlich der Auslöser, damit auf böse Ideen böse Taten folgen? Haben wir alle eine dunkle Seite? Steckt in jedem von uns etwas Böses? Die "Abgründe"-Redaktion nähert sich diesen Fragen auf 100 Seiten in Berichten und Interviews und zitiert Statistiken, über die man staunt.

Welche Eigenschaften machen Verbrecher aus?

Sich über Regeln hinwegzusetzen, sich aggressiv und impulsiv zu verhalten und soziale Normen zu missachten, gilt als dissozial. Wen die Gefühle anderer Menschen nicht scheren, kennt kaum Schuldgefühle und fürchtet keine Konsequenzen für verantwortungsloses Handeln. Machen diese Eigenschaften Verbrecher aus – oder braucht es erst die Kombination aus mehreren Faktoren? Den Reiz des Verbotenen, ein liebloses Elternhaus, einen Vollrausch, die Gruppendynamik unter Jugendlichen?

Ethische Entscheidungen spielen sich aber auch in speziellen Regionen des Gehirns ab. Bei Untersuchungen von Serienmördern und Amokläufern wurden beispielsweise Hirntumore festgestellt. Eine Schädigung des Frontalhirns führt zu erhöhter Aggressivität, zu rücksichtslosem Verhalten und zu erhöhter Risikobereitschaft – und somit zu einer Enthemmung von Trieben und Impulsen.

Gibt es einen "Code des Bösen"?

Gibt es also doch einen "Code des Bösen" oder ist auch eine Schädigung des Gehirns nur ein Faktor unter vielen?
Wie groß ist der Einfluss der Gene? Zum Verbrecher geboren wird keiner, doch "unter gewissen Umständen", sagt Thomas Elbert im Interview, "können Menschen dazu gebracht werden, andere zu töten".

Natürlich belegen Kriege und Diktaturen mit autoritären Befehlsstrukturen, wie schnell Grenzen überschritten werden. Als Professor für Klinische Psychologie und Verhaltensneurowissenschaft an der Universität Konstanz forscht Thomas Elbert zu traumatischem Stress, er interviewte unter anderem Kindersoldaten im Kongo und in Uganda, in Sri Lanka, dem Irak und Afghanistan und gelangt auch zu der Überlegung, ob sich Kriegserfahrungen der Großeltern im Erbgut niederschlagen, und so möglicherweise an Kinder und Enkel weitergegeben werden. Im Magazin "Abgründe" beleuchten wir daher auch die so genannte Epigenetik, ein Fachgebiet der Biologie.


Folge 16: Niedergestochen - Das Leben danach


Wie schafft es Thomas Schertel, Einsatzleiter bei der Berufsfeuerwehr Nürnberg, Menschen zu retten, während er und seine Kollegen aufs Gröbste beschimpft werden? Schertel erinnert sich an jenen Tag zurück, an dem ein volltrunkener Raser an der Großen Straße am Dutzendteich eine junge Inline-Skaterin überfahren hatte – die Rettungskräfte sahen zu, wie auf die junge Frau ein Leichentuch gelegt wurde und mussten doch gleichzeitig den Verursacher des Unfalls aus dessen demolierten Auto befreien, und sich von dem Mann beleidigen lassen.

Warum springt manches Böse überdeutlich ins Auge, während es an anderer Stelle und in anderer Form kaum wahrgenommen wird? Menschen, die gerne auf Kosten anderer leben, kein Gefühl, kein Mitleid, keine Rücksicht kennen oder zeigen und der Meinung sind, Regeln gelten nur für andere, finden sich auch in den Chefetagen und in der Politik – die Psychologin Hedwig Eisenbarth, die unter anderem in Würzburg und Regensburg tätig war und derzeit an der neuseeländischen Universität in Wellington forscht, gilt als Expertin auf dem Gebiet der Psychopathie.

Eine Erkenntnis der Forscherin: Hochpsychopathische Menschen können durchaus die Gefühle anderer lesen – sie sind ihnen aber häufig egal.

Das Magazin "Abgründe" ist für 5,90 Euro im Pressefachhandel, in den Geschäftsstellen dieser Zeitung, telefonisch unter 0911/216 27 77 und online auf zeitungsshop.nordbayern.de erhältlich.

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