An Bayerns Hochschulen: Lehre vor Ort darf starten

7.5.2020, 16:34 Uhr
Manche Vorlesungen lassen sich nur schwierig digital ersetzen.

© Julian Stratenschulte, dpa Manche Vorlesungen lassen sich nur schwierig digital ersetzen.

Bayerns Hochschulen haben sich auf Eckpunktepapier geeinigt, damit erste Kurse in diesem Semester auch wieder vor Ort stattfinden können. Nachdem der Start des Semesters zuerst um fünf Wochen verschoben worden war, fanden alle Lehrveranstaltungen bislang online statt. Nun soll es eine "schrittweise Öffnung des Präsenzbetriebs" geben, teilte der Verbund Hochschule Bayern e.V. mit. Er vertritt die Interessen der Hochschulen für angewandte Wissenschaften im Freistaat. Auch die Abnahme von Präsenzprüfungen soll damit wieder möglich sein.

In enger Abstimmung mit dem Wissenschafts- und Gesundheitsministerium habe man "allgemeine Rahmenbedingungen zur sukzessiven Aufnahme von Präsenzlehre für Ausnahmefälle" entwickelt. "Es gibt Fälle, in denen Präsenz an der Hochschule trotz digitaler Lehrangebote erforderlich ist, um den Lernerfolg der Studierenden sicherzustellen", erklärt Walter Schober, Vorsitzender von Hochschule Bayern und Präsident der Technischen Hochschule Ingolstadt. Dazu gehören etwa praktische Übungen in Laboren sowie Praktika.

Trotzdem hätten im laufenden Sommersemester digitale Lehrangebote weiterhin absolute Priorität. "Die Hochschulen setzen den Kurs der Umsicht und Vorsicht weiter fort", sagt Schober. Dazu wollen sie schrittweise "Lehrangebote, die besondere Labor- oder Arbeitsräumen erfordern, für Formate mit physischer Präsenz" öffnen. "Das lässt sich in der aktuellen Situation aber nur mit verschärften Hygienevorgaben umsetzen“, erklärt Schober.

Nur mit besonderen Hygienemaßnahmen

Die Hochschulen haben sich dazu in ihrem Papier auf allgemeine Maßnahmen sowie Raum-, Unterrichts- und Prüfungskonzepte verständigt - "unter Berücksichtigung der spezifischen Besonderheiten einer Hochschule sowie der gesetzlichen Vorgaben". Bereits seit 27. April dürfen Studenten die Bibliotheken wieder nutzen, um Bücher auszuleihen. Seit 4. Mai können auch Teile der Lesesäle und PC-Räume wieder geöffnet werden und die Mensen bieten Gerichte und Snacks zum Mitnehmen an.

"Eine Lockerung ist immer auch von den lokalen räumlichen und organisatorischen Gegebenheiten vor Ort abhängig", sagt Schober. Es könne deshalb in einzelnen Hochschulen auch zu Abweichungen beim Öffnung von Einrichtungen kommen. "Die Sicherstellung des erforderlichen Hygieneschutzes bleibt dabei absolut notwendige Voraussetzung."

Neben den allgemeinen Hygieneempfehlungen gelte, wie auch sonst im öffentlichen Raum, ein Mindestabstand von 1,5 Metern zwischen einzelnen Personen. Sobald dieser gefährdet sei, herrsche das Gebot zum Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung. Der Aufenthalt auf dem Hochschulgelände soll auf ein unbedingt erforderliches Maß beschränkt werden. Dazu sind erweiterte Reinigungs- Nutzungs- und Lüftungskonzepte geplant, heißt es in dem Eckpunktepapier. In den Räumen werden freigegebene Sitzplätze gekennzeichnet, damit der Mindestabstand eingehalten wird. Wenn nötig werden Kurse in mehreren Kleingruppen abgehalten.

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