Anklagen wegen Kindesmissbrauchs gegen Mutter und Lebensgefährten

17.1.2021, 15:14 Uhr

Die Staatsanwaltschaft Schweinfurt hat nach jahrelangem sexuellen Missbrauch eines Mädchens Anklage gegen die Mutter, deren Lebensgefährten und einen weiteren Mann erhoben. Der Lebensgefährte soll im Jahr 2018 begonnen haben, sich regelmäßig an dem damals neun Jahre alten Kind zu vergehen. Die Mutter soll das nicht nur geduldet, sondern ihre Tochter in einem Fall gemeinsam mit ihrem Freund missbraucht haben. Das teilten die Ermittler am Wochenende auf Anfrage mit.

Außerdem soll der Lebensgefährte das Mädchen dem 50 Jahre alten dritten Angeklagten und weiteren fremden Männern zur Prostitution angeboten haben. Alle drei sitzen in Untersuchungshaft. Das Schweinfurter Landgericht muss nun über die Zulassung der Anklagen entscheiden.


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Die Ermittler legen dem Lebensgefährten insgesamt 57 Taten zur Last. Er soll das Kind "insbesondere teils durch Vornahme sexueller Handlungen an dem Kind, teils durch Herstellung kinderpornografischen Bildmaterials sexuell missbraucht haben". Laut Staatsanwaltschaft gibt es keine Hinweise, dass der Mann die Aufnahmen weiterverbreitete.


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Im vergangenen Sommer 2020 soll der Angeschuldigte das damals elfjährige Mädchen zweimal dem mitangeklagten 50-jährigen "zugeführt" haben. Und ebenfalls im Sommer 2020 bot der Hauptverdächtige laut Anklage die Tochter seiner Lebensgefährtin mehrfach Fremden auf Autobahnparkplätzen an, in einem Fall erfolgreich.

Der Mann ist laut Staatsanwaltschaft im Wesentlichen geständig, die Mutter hat sich bislang nicht zu den Vorwürfen geäußert. Der 50 Jahre alte dritte Angeklagte hat demnach erklärt, nicht gewusst zu haben, wie jung das Mädchen war.


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