Ansbach: Weiterhin keine Spur von Psychiatriepatienten

23.1.2018, 16:58 Uhr

Der 47-Jährige durfte im Rahmen einer von der Staatsanwaltschaft genehmigten Lockerung das Bezirksklinikum Ansbach stundenweise verlassen, war aber von seinem letzten Ausgang am 6. Januar nicht wieder zurückgekehrt. Wie Oberstaatsanwältin Anita Traud der Deutschen Presse-Agentur sagte, war der Mann 1992 wegen erheblicher Sexualdelikte verurteilt und auf richterliche Anordnung in der psychiatrischen Fachklinik untergebracht worden.

Der Mann habe zur Resozialisierung die Klinik schon mehrfach verlassen dürfen, erläuterte Klinik-Sprecherin Ariane Peine. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth wurde der grauhaarige Brillenträger am Montag mit zwei Fotos öffentlich zur Fahndung ausgeschrieben. Die Polizei warnte in der Suchmeldung die Bevölkerung, es sei nicht auszuschließen, dass von dem Mann eine Gefahr ausgehe.

"Nach Einschätzung seiner behandelnden Ärzte ging von dem Mann beim Verlassen der Klinik keine Gefahr aus", sagte die Kliniksprecherin. Der Mann sei chemisch kastriert gewesen. Die Wirkung des Mittels, das den Sexualtrieb außer Kraft setzt, werde aber in den nächsten Wochen nachlassen. "Danach besteht die Gefahr, dass er wieder Sexualstraftaten begehen könnte."

Bei der Suche nach dem 47-Jährigen hofft die Kripo nun auf Hinweise aus der Bevölkerung. Wer den Mann sieht, solle sofort die Polizei verständigen.