Bildungspreis der Hochschule Ansbach: Hannes Jaenicke ausgezeichnet

26.4.2021, 13:06 Uhr
Engagiert sich für Umwelt- und Naturschutz: Schauspieler Hannes Jaenicke ist der Preisträger des Ansbacher Bildungspreises 2021. 

© David Young/dpa Engagiert sich für Umwelt- und Naturschutz: Schauspieler Hannes Jaenicke ist der Preisträger des Ansbacher Bildungspreises 2021. 

Nach Ex-Fußballnationalspieler Philipp Lahm und Sängerin Lena Meyer-Landrut trägt ein Hörsaal der Hochschule Ansbach künftig den Namen Hannes Jaenicke. Der Schauspieler, Autor und Umweltaktivist erhält den diesjährigen Bildungspreis der Hochschule Ansbach für seinen vielseitigen Einsatz im Bereich Bildung und Nachhaltigkeit.


Kampf gegen Mobbing: Lena Meyer-Landrut in Ansbach ausgezeichnet


„Hannes Jaenicke wird nicht müde, sein Wissen und seine Bedenken an die nachfolgenden Generationen weiterzugeben. Das ist mutig, stark und wichtig – und das wollen wir würdigen“, sagt der Präsident der Hochschule, Prof. Sascha Müller-Feuerstein.

Der Bildungspreis der Hochschule Ansbach wird seit 2018 vergeben und setzt jährlich einen anderen thematischen Schwerpunkt. Ausgezeichnet werden Persönlichkeiten, die ihre Popularität in hohen Maßen für Bildung einsetzen. Philipp Lahm erhielt den Preis für sein Engagement für Kinder und Jugendliche im Fußball, Lena Meyer-Landrut für ihren Kampf gegen Cyber-Mobbing. Aufgrund der Pandemie wurde die Verleihung im vergangenen Jahr abgesagt.

Das Preisgeld von 2500 Euro, das via Crowdfundig zusammen kam, spendet Jaenicke an eine Stiftung, die unterfinanzierte Umweltprojekte sowie junge Filmemacher unterstützt.

Zwischen Dreharbeiten im Ausland beantwortet er uns die wichtigsten Fragen:

Herr Jaenicke, was treibt Sie an? Ist Umweltschutz nicht stellenweise ein Kampf gegen Windmühlen?

Hannes Jaenicke: Ist er. Aber was wäre die Alternative? Tragischer als Don-Quichoterie wären Nichtstun, Gleichgültigkeit oder Resignation.

Wieso sind die Bereiche Nachhaltigkeit und Bildung für Sie unzertrennbar?

Jaenicke: Weil wir nur schützen, was wir lieben. Und lieben können wir nur, was wir kennen und verstehen.

Für Ihr Engagement bekamen Sie in der Vergangenheit sogar Morddrohungen. Wie gehen Sie mit solchen Drohungen um? Beeinflussen sie Sie?

Jaenicke: Ich ignoriere sowas. Und ich halte mich an Einsteins Erkenntnis, dass nur 2 Dinge unendlich sind: Die menschliche Dummheit und das Universum. Bei letzterem war er sich allerdings nicht sicher...

Sie haben schon viel von der Welt gesehen – wo macht sich der Klimawandel am stärksten bemerkbar?

Jaenicke: Überall: im deutschen Wald, in Südspanien, in Kalifornien, in der Arktis. Es ist egal wohin man reist.

Was muss sich in der deutschen Politik im Kampf gegen den Klimawandel und für mehr Nachhaltigkeit ändern?

Jaenicke: Mehr als in dieses Interview passt. Es gibt für mich 3 Großbaustellen: Das grüne Gelaber der Politik, der Greenwash der Industrie, die Bequemlichkeit und Konsumsucht von uns Verbraucher*innen. Wir brauchen eine radikale, effiziente CO2-Bepreisung, eine konsequente Energiewende, und Nachhaltigkeit muss sowohl ins Grundgesetz als auch in der Lehrpläne der Schulen, spätestens ab der 1. Klasse.

Haben Sie drei Tipps, wie Jedermann mehr Nachhaltigkeit und Umweltbewusstsein in sein Leben bringen kann?

Jaenicke: RRR: Reduce, Re-use, Recycle.

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