Waghalsige Flucht

Bis ins Feld: Mann flüchtet auf Rennmotorrad vor Polizei und lässt dann Beifahrerin und Bike zurück

Stefan Blank

Region/Bayern

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12.5.2022, 15:45 Uhr
Die Polizei wollte den Motorradfahrer zunächst mit einem Signal zum Anhalten bewegen.

© Stefan Blank, NN Die Polizei wollte den Motorradfahrer zunächst mit einem Signal zum Anhalten bewegen.

Die Polizei wollte am Mittwoch gegen 12.30 Uhr ein PS-starkes Sportmotorrad auf der Staatsstraße zwischen Wörnitz und Rothenburg ob der Tauber anhalten, um den Fahrer, der mit einer Sozia unterwegs war, zu kontrollieren. Doch als die Polizisten dem Mann auf seiner Suzuki per Signalen zu verstehen gaben, er solle stoppen, ignorierte er dies.

Stattdessen, berichtet die Polizei, schaute sich der 25-Jährige auf Höhe des Dorfes Leidenberg um, "dann gab er unvermittelt Vollgas". Sein Ziel: das Polizeiauto abzuschütteln. Bei seiner Flucht riskierte er auf seiner Sportmaschine einige waghalsige Überholmanöver, laut Polizei war es "gefährlich knapp". Zwei Fahrzeuge im Gegenverkehr, laut Zeugen waren es vermutlich eine hellblaue Mercedes-A-Klasse sowie ein schwarzer Audi Q3 oder Q5, mussten stark bremsen oder sogar ausweichen. Die Polizisten verfolgten das Bike weiter, der Mann fuhr aber einen Vorsprung heraus, war nicht mehr in Sichtweite.

Ab auf den Feldweg

Die Verfolgungsjagd nahm jedoch eine baustellenbedingte Wendung: Die Ortsdurchfahrt von Lohr war gesperrt, weshalb der 25-Jährige auf einen Feldweg einbog. "Auf diesem Untergrund konnte der Biker seinen Geschwindigkeits- und Beschleunigungsvorteil nicht ausspielen", so der Polizeibericht. Der Streifenwagen kam näher, der Biker wurde gestoppt.

Doch der Mann gab nicht auf. Er sprang von seiner Maschine und rannte los. Das Motorrad und seine "leicht geschockte 21-jährige Sozia", wie die Polizei mitteilt, ließ er zurück. Die Polizisten waren dann aber doch schneller, holten den 25-Jährigen ein, brachten ihn zu Boden und nahmen ihn fest.

Drogenschnelltest abgelehnt

Doch warum brauste der Mann vor der Polizei davon und riskierte Menschenleben? Zum einen hatte der Mann keine Fahrerlaubnis für das hubraumstarke Motorrad. Zum anderen erkannten die Polizisten bei dem 25-Jährigen Anzeichen, dass er möglicherweise unter Drogeneinfluss stand. Einen Drogenschnelltest lehnte der Motorradfahrer ab, daher wurde eine Blutentnahme angeordnet.

Den Fahrzeugschlüssel musste der Raser erst einmal abgeben, gegen ihn wird nun wegen Verbotenem Kraftfahrzeugrennen, Gefährdung des Straßenverkehrs, Fahren ohne Fahrerlaubnis und verschiedenen Verstößen gegen die Straßenverkehrsordnung ermittelt. Auf der Suche ist die Polizei nun nach den beiden Autofahrern, die im Gegenverkehr von dem Flüchtenden gefährdet worden waren.


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