Fäkalien-Attacke auf fränkisches Haus: Das steckt hinter der widerlichen Serie

22.1.2020, 15:50 Uhr

Für die Familie muss diese Szene schrecklich gewesen sein: In der Nacht zum Heiligen Abend 2019 warf jemand eine mit Fäkalien gefüllte Flasche durch ein Fenster in der Küche. Die Scheibe zerbrach dabei, die Fäkalien verteilten sich in der Küche und im Flur. Es entstand ein Sachschaden von 2500 Euro. Am Neujahrstag warf der Unbekannte erneut eine derartig gefüllte Flasche gegen die Haustüre und das Küchenfenster.

Diesmal brach das Fenster allerdings nicht, jedoch beschmutzten die Fäkalien trotzdem im Außenbereich. Zusätzlich klebte der Täter die Schlösser der Haustüre und des Heizraums mit Kleber zu. Insgesamt beläuft sich der Schaden bei dieser Tat auf 2000 Euro. Die Familie hatte nach der ersten Tat eine Überwachungskamera angebracht, darauf war eine vermummte Person zu sehen.

Am 11. Januar kurz vor 2 Uhr nachts wiederholte sich das gleiche Spiel. Wieder waren die Haustüre und das Küchenfenster Ziele für die Attacken. Als er in der frostigen Nacht zum Dienstag dieser Woche wieder nach Mitternacht zu diesem Wohnhaus kam, rechnete der vermummte Mann nicht damit, dass er den Polizeibeamte nun in die Arme laufen würde.

Auf frischer Tat geschnappt

Die Heilsbronner Polizeiinspektion hatte das Haus zu diesem Zeitpunkt schon mittels Zivilfahrzeug überwacht. Nun konnten sie beobachten, wie ein vermummter Mann eine Glasflasche durch die Heckscheibe in den Pkw des 66-jährigen Hauseigentümers warf.

Als die Beamten aus ihrem Fahrzeug sprangen, landete gerade eine zweite mit Fäkalien gefüllte Glasflasche auf der Windschutzscheibe des Zivilfahrzeugs. Sie versuchten den Mann aufzuhalten, doch dieser warf eine dritte Flasche in Richtung des Beifahrers, traf ihn jedoch nicht. Die Flasche zerplatzte vor den Füßen des Beamten, während der Täter sein Heil in der Flucht suchte. Das gelang ihm nicht, die Polizei konnte den Mann schließlich festnehmen.

Es stellte sich heraus, dass es sich um den 56-jährigen Bruder des Hauseigentümers handelte, der in der Nachbarschaft wohnt. Er gab zu, die Flaschen mit seinen eigenen Exkrementen befüllt zu haben. In der Familie gibt es wohl seit längerem Streit. Die Polizei kämpfte nach dem Einsatz mit Übelkeit. Sie mussten sich und ihre Einsatzgeräte gründlich reinigen. In Absprache mit der Ansbacher Staatsanwaltschaft und dem Landratsamt Ansbach wurde der 56-Jährige in eine Fachklinik eingewiesen. Ihn erwartet nun eine Liste an Strafanzeigen und Rechnungen für den entstandenen Schaden.


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