Hofkanzlei in Ansbach lässt ihre Hüllen fallen

30.11.2015, 06:54 Uhr
Die Westfassade der Hofklanzei erstrahlt nach den Restaurierungsarbeiten in neuem Glanz.

© Bauamt Ansbach Die Westfassade der Hofklanzei erstrahlt nach den Restaurierungsarbeiten in neuem Glanz.

Am Ende sollen alle drei Außen- und Innenhoffassaden restauriert sein. Die Besonderheit der Fassaden sind die hochwertigen Putz- und Natursteinarbeiten, die auf drei Stockwerke und sieben Giebel verteilt sind.

Bereits in den 60er Jahren nahm die Stadt kleinere Sanierungsarbeiten an dem über 400 Jahre alten Gebäude vor.  "Die Fenster mussten im Zuge energetischer Maßnahmen schon vor einigen Jahren erneuert werden", erklärte Thomas Jenkel, der Fachbereichsleiter Hochbau des städtischen Bauamtes Ansbach.

Um die aufwendigen Ornamente und Friesen zu erhalten, wenden die Arbeiter einer Firma für Denkmalpflege aus Bamberg, die sogenannte Sgraffito Technik an. Dabei tragen sie verschiedenfarbige Putzschichten, zum Beispiel mit Ziegel oder Kohle durchwirkt, nacheinander auf und nehmen sie teilweise wieder ab. Bei mehrfarbigen Sgraffiti, wie am Verwaltungsgerichtshof zu sehen, legen die Maler zuerst die Details an. Die Umrisse werden erst zum Schluss sichtbar. Das macht die Technik sehr anspruchsvoll und erfordert eine umfangreiche Vorausplanung.

Für die Restaurierung wird spezielles Werkzeug verwendet.

Für die Restaurierung wird spezielles Werkzeug verwendet. © Bauamt Ansbach



In Ansbach wurde diese vom Staatlichen Bauamt in Zusammenarbeit mit dem Landesamt für Denkmalpflege und speziellen Restauratoren geleistet. Im Vorfeld untersuchten sie die historischen Materialien und die Farbzusammenstellungen auf ihre Haltbarkeit und Wetterresistenz.

Schäden für Restaurierung zu schwerwiegend

Zu Beginn der Bauarbeiten stand die Reinigung und Freilegung der Fassaden an. Dies übernahm ebenfalls eine Firma aus Bamberg. Mit ihrem Partikelstrahlsystem nahmen sie die im Laufe der Zeit aufgebrachten Farbschichten nach und nach ab. Dies war für die Aufnahme der Schäden und der Einschätzung des damaligen Ist-Zustandes wichtig.

„Die Schäden an der West- und Ostfassade sind für eine Restaurierung zu schwerwiegend. Deshalb ist hier eine Neuaufbringung des Putzes erforderlich“, so Jenkel. Die Nordfassade, die längste Außenseite der ehemaligen Hofkanzlei, konnte erhalten bleiben. Spezialisten im Bereich Steinmetz und Putz aus Bamberg und eine Spenglerei aus Ansbach bessern die Schäden aus. Die Fertigstellung der Nord- und Ostseite soll voraussichtlich bis Mitte 2016 erfolgen.

Die Gesamtkosten, in denen die Erneuerung und Restaurierung aller Fassaden inbegriffen sind, belaufen sich auf rund 1,3 Millionen Euro. Die Bauarbeiten sollen im kommenden Jahr abgeschlossen werden. 

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