Junger Mann aus Rache mit Waffen zu Nackt-Video gezwungen?

27.2.2021, 14:53 Uhr
Die Strafprozessordnung regelt wie die Justizbehörden mit Straftaten verfahren. 

© imago stock&people Die Strafprozessordnung regelt wie die Justizbehörden mit Straftaten verfahren. 

Der Vorfall, der jetzt verhandelt wird, liegt bereits zwei Jahre zurück. Nach einem Bericht der Fränkischen Landeszeitung soll ein 1982 geborener Mann zusammen mit einem zehn Jahre jüngeren Helfer einen jungen Mann unter einem Vorwand in sein Auto gelockt haben. Das Motiv war offenbar Rache. Der Hauptangeklagte beschuldigte den jungen Mann, zuvor seine Tochter bedroht zu haben.

Wenn die Vorwürfe stimmen, gingen die Angeklagten ziemlich brutal vor. Angeblich bedrohten sie ihr Opfer erst mit einem Messer und dann noch mit einer Pistole, wobei es sich möglicherweise um eine Spielzeugpistole handelte. Letztlich zog der Bedrohte in Todesangst seine Kleider aus. Anschließend wurde er wohl von dem mutmaßlichen Haupttäter gefilmt.

Anzeige erfolgte spät

Erst vier Monate später erstattete der junge Mann Anzeige. Offenbar war er lange eingeschüchtert. Den Ermittlungen zufolge war ihm gedroht worden, dass die Videos veröffentlicht würden, wenn er zur Polizei geht.

Nun landet der kuriose Fall doch noch vor Gericht. Der Prozess beginnt am Montag um 9 Uhr und findet öffentlich statt. Das Jugendschöffengericht ist ein beim Amtsgericht ansässiger Spruchkörper, bestehend aus einem hauptamtlichen Richter als Vorsitzenden und zwei Jugendschöffen, der über Verfehlungen Jugendlicher und Heranwachsender entscheidet.