Kontrolle auf der A6

Polizei erhält mysteriöse Mitteilung: Frau sieht Hörner aus Anhänger ragen

29.6.2022, 10:08 Uhr
Die Poitou-Ziege ist eine Milchziegenrasse aus Westfrankreich. 

© Verkehrspolizeiinspektion Ansbach Die Poitou-Ziege ist eine Milchziegenrasse aus Westfrankreich. 

Eine Streifenwagenbesatzung konnte das Mysterium schon kurze Zeit später aufklären. Die Ordnungshüter hatten sich im Rahmen der Fahndung an der Anschlussstelle Ansbach positioniert, als das gesuchte Fahrzeuggespann an ihnen vorbeifuhr. Aus der Entfernung waren die Hörner zunächst nicht zu sehen - und dennoch stoppten die Beamten den 54-jährigen Fahrer auf einem Parkplatz.

Als sie sich dem Fahrzeug näherten, tauchte hinter der Bordwand plötzlich ein Ziegenkopf auf: Es war ein Bock, der die Beamten anstarrte. Wenig später folgten noch drei weitere Ziegenköpfe. Der Ziegenhirte hatte die Rasse "Poitevine" in einer Käserei in Frankreich gekauft und wollte sie nach Rumänien zu Bekannten bringen - jedoch wurden die Tiere unvorschriftsmäßig transportiert.

Weder Impf- noch Gesundheitszeugnisse

Der Anhänger war mit Stroh eingestreut, verfügte jedoch weder über eine Tränke - noch über eine Futterraufe. Darüber hinaus müssen Tiertransporte in überdachten Anhängern erfolgen. Für die weitere Kontrolle wurde eine Veterinärmedizinerin vom Landratsamt Ansbach hinzugezogen. Dabei stellte sich heraus, dass der Westeuropäer weder Impf- noch Gesundheitszeugnisse für die Ziegen hatte. Deshalb wurde gegen den 54-Jährigen ein Bußgeldverfahren wegen Verstößen gegen das Tierschutzgesetz sowie die Tierseuchen-Verordnung eingeleitet.

Dem Ziegenhirten wurde eine Frist gesetzt

In diesem Zusammenhang wurde von der Verfolgungsbehörde eine Sicherheitsleistung in Höhe von 500 Euro eingeleitet, weil er im Bundesgebiet keinen festen Wohnsitz hat. Die Tiere wurden vorläufig von der Amtstierärztin in Verwahrung genommen und in einem landwirtschaftlichen Fachbetrieb untergebracht. Dem Ziegenhirten wurde eine Frist gesetzt: Innerhalb dieser muss er die notwendigen amtsärztlichen Unterlagen besorgen - ansonsten gehen die Ziegen in das Eigentum des Landkreises über.


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