Kapazitäten ausgeschöpft

"Von Zoologie enttäuscht": Raubtierasyl bei Ansbach nimmt Tiere aus illegaler Haltung auf

Alicia Kohl

Volontärin

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4.6.2023, 06:00 Uhr
Tiger Boris ist vor 17 Jahren im Raubtierasyl geboren.

© Alicia Kohl Tiger Boris ist vor 17 Jahren im Raubtierasyl geboren.

In Wallersdorf am Rand von Ansbach verstecken sich auf dem Grundstück neben einem Wohnhaus mehrere Raubkatzen. Manche sind schon Jahre hier, andere haben noch mehr Hoffnung, vermittelt zu werden. Das Raubtier- und Exotenasyl nimmt Tiere auf, die aus illegaler oder schlechter Haltung befreit wurden. Für viele von ihnen ist die Einrichtung die letzte Rettung. Wird kein Platz für sie gefunden wird, werden die Tiere im schlimmsten Fall eingeschläfert, erklärt Manuel Buck, Tierpfleger und Zoologischer Leiter des Raubtierasyls.

Aktuell sind die Kapazitäten des Raubtierasyls ausgeschöpft, Buck musste bereits mehrere Anfragen ablehnen. Eigentlich brauche es ein neues Grundstück, auf dem moderne, größere Gehege mit mehr Beschäftigungsmöglichkeiten für die Tiere gebaut werden könnten. Doch Versorgung und Pflege der Tiere sind für den Verein schon schwer zu stemmen, der komplett spendenbasiert arbeitet.

"Wir versuchen, unsere Tiere weiter zu vermitteln, aber das ist gar nicht so leicht." Die drei Tiger beispielsweise sind schon seit 17 Jahren dort. Sie sind nicht reinrassig und können daher nicht an Zoos gegeben werden, da diese für ihre Zuchtprogramme keine Hybride nehmen. Der Ginsterkatze Pepino fehlen zwei Drittel ihres Schwanzes, ein Schönheitsfehler, der ihn für Zoos nicht mehr ausstellungswert mache, erklärt Buck. "Da hat mich die Zoologie wirklich sehr enttäuscht." Mehr über die Tiere und die Schwierigkeiten erfahren Sie im Hintergrundartikel auf NN.de.

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