Kritische Infrastruktur hat Vorrang

Bald keine Corona-Tests mehr für jeden? "Werden priorisieren müssen"

17.1.2022, 13:27 Uhr
Vor vielen Testzentren in Deutschland bilden sich lange Schlangen. 

© Jochen Eckel/imago-images.de Vor vielen Testzentren in Deutschland bilden sich lange Schlangen. 

Deutschlands Labore arbeiten im Akkord. Weil sich immer mehr Menschen auch mit der deutlich ansteckenderen Omikron-Variante infizieren, arbeiten sie mancherorts am Limit. "Weil derzeit kaum priorisiert wird bei PCR-Tests, stoßen die Labore zunehmend an ihre Kapazitätsgrenzen", sagte der Vorsitzende des Verbands Akkreditierte Labore in der Medizin, Michael Müller, der Rheinischen Post. Vereinzelt kommt es bereits jetzt zu Engpässen.

Jetzt sprach Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek über mögliche Begrenzungen in den kommenden Wochen. "Wir haben eine Maximalkapazität von 360.000 PCR-Tests", sagte der CSU-Politiker nach einer Kabinettssitzung am Montag. "Wenn es Engpässe gibt, werden wir priorisieren müssen." Er gehe davon aus, dass darüber in der anstehenden Gesundheitsministerkonferenz am Montag gesprochen werde. "Wenn die Inzidenzen steigen ist es klar, dass die Tests zum limitierenden Faktor werden."

Vorrang für kritische Infrastruktur?

Wie die Priorisierung aussehen könnte, ließ Holetschek aber offen. Auch der Leiter des Corona-Krisenstabes der Bundesregierung sieht Probleme. "Wir werden mit Sicherheit wie bei allen knappen Ressourcen Kapazitäten bündeln müssen, wo es erforderlich ist. Das gilt auch für Tests", sagte Generalmajor Carsten Breuer der Süddeutschen Zeitung. "Da haben Beschäftigte in der kritischen Infrastruktur Vorrang."

Wer dazu gehört, ist unklar. Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger jedenfalls will den Schulen Priorität einräumen. Sie gehören für die FDP-Politikern "zur kritischen Infrastruktur und falls Testkapazitäten knapp werden, dann dürfen Schülerinnen und Schüler nicht das Nachsehen haben in unserem Land".

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