Alarmstufe Rot: Das Bamberger Theater zeigt Solidarität mit Kulturschaffenden

10.11.2020, 18:35 Uhr
Alarmstufe Rot: Das Bamberger Theater zeigt Solidarität mit Kulturschaffenden

© ETA Hoffmann Theater

Das Verbot von Veranstaltungen wegen der Corona-Pandemie bedeutet weniger bis gar keine Arbeit und damit finanzielle Unsicherheit für viele Kulturschaffende. Deshalb starteten einige bayerische Theater und Orchester die Aktion #alarmstuferot, um auf diese Notlage hinzuweisen. So leuchten die Häuser der teilnehmenden Einrichtungen den ganzen November am Abend rot. Das Bamberger ETA Hoffmann Theater beteiligt sich an der Aktion und lässt sein Gebäude jeden Abend von 17.30 bis 19 Uhr in rot erscheinen.


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Theater seien infektionsfrei

Dominik Huß, Pressereferent des Bamberger Theaters, hadert mit den Corona-Maßnahmen: "Alle Maßnahmen, die der weiteren Verbreitung des Virus sinnvoll entgegenwirken, sind zu begrüßen. Jedoch treffen die Maßnahmen die Kulturschaffenden unverhältnismäßig stark, da hier über Monate hochprofessionelle Hygiene- und Sicherheitskonzepte erarbeitet worden sind." Theater seien sichere Orte, so Huß. Bisher gebe es keinen Infektionsfall, welcher auf einen Theaterbesuch zurückschließen ließe.

Aus der Sicht von Huß könnte die Politik Kulturschaffende besser unterstützen, indem sie die Relevanz der Kultur für die Demokratie und den sozialen Zusammenhalt in der Gesellschaft anerkennt und ihre Wertschätzung in Wort und Tat zum Ausdruck bringt. Doch dies allein reiche nicht: "Es müssen auch die notwendigen finanziellen Hilfen zur Verfügung gestellt werden, damit Kulturschaffende und Institutionen die Krise überstehen können", fordert Huß.

Unsichere Zukunft

Bisher sind die langfristigen Folgen für das Bamberger Theater noch unklar. Doch wahrscheinlich erhöht sich durch die Corona-Krise die finanzielle Belastung des ETA in Bamberg. "Die Stadt Bamberg plant, den Theateretat für das nächste Jahr um 2,5 Prozent zu senken. Neben den coronabedingten Einnahmeausfällen und den Tarifsteigerungen im öffentlichen Dienst geht dieser Einschnitt an die künstlerische Substanz", meint Huß. "Wenn sich das in den nächsten Jahren so fortsetzen sollte, sehen wir das Ensembletheater in Bamberg in Gefahr."

Trotz der Unsicherheit, ob es weitere Corona-Einschränkungen geben wird, laufen die Proben weiter. Das Theater will die das Weihnachtsmärchen, Paul Maars "Herr Bello und das blaue Wunder" sowie die deutschsprachige Erstaufführung von Mark Ravenhills "Der Stock" im Laufe des Novembers fertig stellen, damit sich Theaterfans im Dezember auf zwei Premieren freuen können.

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