Bamberg: Schlachthof ist weiterhin Corona-frei

11.8.2020, 13:32 Uhr
Bamberg: Schlachthof ist weiterhin Corona-frei

© Schlacht- und Viehhof Stadt Bamberg

Seit dem massiven Corona-Ausbruch bei Deutschlands größtem Fleischproduzenten Tönnies im nordrhein-westfälischen Rheda-Wiedenbrück Mitte Juni stehen Schlachtbetriebe hinsichtlich des Infektionsrisikos unter besonderer Beobachtung: Erst am gestrigen Montag, den 10. August 2020, musste mit dem Schlachthof des Fleischverarbeiters Danish Crown im dänischen Ringsted erneut ein Schlachthof seinen Betrieb für eine Woche einstellen, da bei rund 150 Mitarbeitern das Corona-Virus nachgewiesen worden war. 

Reihentests im Bamberger Schlachthof

Im städtischen Schlacht- und Viehhof Bamberg, an welchem aktuell je nach Produktionsmengen 160 Mitarbeiter beschäftigt sind, werden deshalb regelmäßig Reihentests durchgeführt und besondere Hygienemaßnahmen umgesetzt. Der Bamberger Schlachthof führt für regionale und überregionale Kunden – unter anderem auch für Tönnies – Schlachtungen durch, die Zerlegung der Tiere erfolgt nicht vor Ort. 

Testergebnisse mit negativem Befund 

Bereits Mitte Mai wurden alle vor Ort Beschäftigten auf Anweisung der Staatsregierung auf das Corona-Virus getestet – ohne einen positiven Befund. Ein erneuter, in der letzten Juli-Woche durch den Fachbereich Gesundheitswesen des Bamberger Landratsamtes durchgeführter Test von 148 Mitarbeitern (aufgrund von Urlaubs- bzw. Krankenstand waren bei der zweiten Reihentestung nicht alle Mitarbeiter anwesend) konnte ebenfalls keine akut an Covid-19 erkrankte Person feststellen. Die Tests erfolgten in Anordnung des Bayerischen Staatsministeriums für Gesundheit und Pflege, welches im Rahmen der strikten Containment-Strategie in Bayern die Untersuchung des Personals bayerischer Schlachthöfe auf eine mögliche Corona-Infektion angeordnet hatte. 

Besondere Hygiene- und Schutzmaßnahmen

In Folge des Corona-Ausbruchs bei Tönnies wurde auch in Bamberg das Hygiene- und Schutzkonzept für die Schlachthof-Mitarbeiter erweitert. "Die bereits hohen Hygiene-Standards wurden auf Basis der Covid-19-Pandemie noch weiter verschärft und optimiert", so der kommissarische Amtsleiter des Schlacht- und Viehhofes der Stadt Bamberg Jan Werle-Emler. "Dies beinhaltet zum Beispiel eine Maskenpflicht in den kompletten Produktionsräumen und eine Trennung von Arbeitsplätzen und Pausenzeiten". 

Keine Sammelunterkünfte in Bamberg 

Im Rahmen des Corona-Ausbruchs bei Tönnies geriet auf der Suche nach möglichen Ursachen für die  große Anzahl infizierter Beschäftigter vor allem die Unterbringung der Mitarbeiter in Sammel- und Gemeinschaftsunterkünften, innerhalb derer ein Einhalten der nötigen Abstands- und Hygieneregeln kaum möglich ist, in die Kritik. In Bamberg bestünde diese Gefahr nicht, so Werle-Emler: "Der Großteil der Beschäftigten Mitarbeiter wohnt in Bamberg und Umgebung in eigenen Wohnungen. Einem Teil der in Dienstleistungsunternehmen beschäftigten Mitarbeiter werden Werkswohnungen zur Verfügung gestellt. Hierbei handelt es sich ausdrücklich nicht um Sammel-bzw. Kasernenunterkünfte, sondern um abgeschlossene Wohneinheiten in Mehrfamilienhäusern."

Aufgrund der aktuellen, erneut negativen Testergebnisse sind vorerst keine neuen Reihentestungen im Bamberger Schlacht- und Viehhof geplant. 

 

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