Lärmbelästigung

Bamberger Innenstadt: Anwohner klagen über Lärm durch Feiernde und Autoposer

1.7.2021, 15:56 Uhr
Immer wieder klagen Anwohner über Lärmbelästigung in der Bamberger Innenstadt. 

© NEWS5 / Merzbach, NEWS5 Immer wieder klagen Anwohner über Lärmbelästigung in der Bamberger Innenstadt. 

Seit Wochen ist die Untere Brücke in Bamberg in den Schlagzeilen. Besonders am Wochenende treffen sich in der Bamberger Innenstadt junge Menschen, um ohne Masken und Abstand zu feiern. Immer wieder klagen Anwohner über zurückgelassenen Müll, Wildpinkler und starke Lärmbelästigung. Am 11. Juni hatte die Stadt deshalb ein Alkoholkonsumverbot zwischen 22 und 6 Uhr für den Bereich der Innenstadt erlassen.

Störbeleuchtung gegen Lärmbelästigung

"Die Einschränkungen ab 22 Uhr haben die Lage schon verbessert, aber Lärmbelästigung ist definitiv noch vorhanden. Es gibt Abende, da ist es sehr anstrengend", erzählt Jonas Schlotthauer, Anwohner am Grünen Markt in der Bamberger Innenstadt. Regelmäßig gebe es auch körperliche Auseinandersetzungen zwischen Feiernden direkt vor seiner Haustüre, sodass er bereits die Polizei verständigen musste. Am 25. Juni gab die Stadtverwaltung bekannt, dass das Alkoholkonsumverbot weiterhin bestehen bleiben werde.


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Die Stadt Bamberg verlängert die bereits beschlossenen Verbotsmaßnahmen zur Eindämmung der Auswüchse nächtlicher Partygänger, insbesondere an den Wochenenden, und beschließt zusätzliche flankierende Maßnahmen, heißt es in einer Pressemitteilung. Demnach sollen rund um die Untere Brücke Störbeleuchtungen angebracht werden, um den Bereich temporär auszuleuchten und so die Anziehungskraft zu mindern und dunkle Räume zu vermeiden. "Ich glaube nicht daran, dass die Störbeleuchtung alleine viel bringt", so Schlotthauer. Er befürchte, dass sich damit das Problem in die Seitengassen rund um den Grünen Markt verlagern könnte, was die Situation für ihn verschlimmern würde.

Lärm durch Autotuner

Während die Lärmbelästigung durch feiernde junge Menschen bereits seit langem besteht, sprechen einige Anwohner nun von einem neuen Problem: Autotuner und Autoposer, die mit lauten Motoren- und Bremsgeräuschen oder quietschenden Reifen ihre nächtlichen Runden durch die Innenstadt drehen. "Durch die Autos ist die Lärmbelästigung in unserer Straße wirklich sehr hoch", berichtet eine Anwohnerin aus der Siechenstraße in Bamberg. Besonders das Motoraufheulen an der Ampel oder sehr laute Musik aus den Fahrzeugen seien sehr nervenaufreibend. "Da ist auch die Tageszeit egal, selbst Mitten in der Nacht wird keine Rücksicht genommen", so die Anwohnerin weiter.


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Als die Siechenstraße aufgrund eines Wasserschadens in den letzten Wochen komplett gesperrt werden musste, sei sie sehr erleichtert gewesen. Die Anwohnerin sehe außerdem die Stadt in der Pflicht etwas gegen den Verkehrslärm zu unternehmen: "Ich glaube ein sehr effektives Mittel wäre das Aufstellen von Blitzern. Ich kann mir nicht vorstellen, dass 30 km/h so ein lautes Reifenquietschen verursachen können." Möglichkeiten zu handeln gäbe es für die Stadt Bamberg durchaus. So wurde im mittelfränkischen Weißenburg zuletzt ein nächtliches Befahr- und Parkverbot für den Kirchplatz und die umgebenden Parkplätze eingeführt. Medienberichten zufolge sei der Stadt Bamberg das Problem zwar bewusst, Handlungsbedarf herrsche laut einem Pressesprecher jedoch vorerst nicht.

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