"Die Realität ist nun mal wie sie ist"

Beliebtes Szene-Café in Franken muss schließen

26.8.2022, 17:01 Uhr
Der Personalmangel macht der ganzen Gastronomie zu schaffen. Für das beliebte Café Abseits in Bamberg blieb nun nur noch die Aufgabe, da es nicht mehr bewirtschaftet werden konnte. (Symbolbild)

© Jens Büttner, dpa Der Personalmangel macht der ganzen Gastronomie zu schaffen. Für das beliebte Café Abseits in Bamberg blieb nun nur noch die Aufgabe, da es nicht mehr bewirtschaftet werden konnte. (Symbolbild)

Seit 1983 zählte das "Café Abseits" im Bamberger Osten zu einem beliebten Anlaufpunkt für die junge Generation der Studentenstadt, aber auch für alle Altersschichten, die eher alternatives Ambiente anstatt von Prunk bevorzugen.

Es war ein Ort der Entspannung, des Debattierens und auch der ein oder andere Arbeitskreis traf sich hier, um bei überbackenen Baguettes und einer wechselnden Auswahl an bis zu 50 Bieren zu Studentenpreisen an neuen Ideen zu feilen.

Schweren Herzens muss der Wirt Uli Schröbel, der das "Abseits" erst 2020 übernommen hatte, das Aus für das Café bekannt geben. In einem Facebook-Post vom Mittwoch erklärte er, wie es soweit kommen konnte.

Absoluter Personalmangel

"Keine Resonanz auf meine Stellenanzeigen. Steigende Preise im Einkauf. Die Liste wäre lang." Der in der Gastronomie allgegenwärtige Personalmangel habe das beliebte Café so stark getroffen, dass sie mit dem Angebot auf die Nachfrage nicht mehr hinterher gekommen sind.

So habe bereits unter der Woche nicht mehr jeden Tag Frühstück angeboten werden können, eine der Haupteinnahmequellen für gemütliche Cafés. Aber auch am Wochenende konnte das Frühstücksangebot nicht immer erfüllt werden. "Es gab im Service keine/n mehr, der dies den Gästen servieren hätte können", schreibt der Besitzer.

An Herzblut habe es weder beim Wirt noch bei den Mitarbeitenden gefehlt. "Tatsächlich bin ich nicht frustriert. Ein wenig traurig war ich im Mai. Aber die Realität ist nun mal wie sie ist. Und das hat das Café auch getroffen."

In dem Post bedankt sich Schröbel namentlich bei seinem "supertollen Personal" und auch bei den treuen Gästen. Sein letztes Mal als Abseits-Wirt ist nun mit dem Stand auf der Sandkerwa im Dominikanerhof. Wie es dann mit dem Café weitergehen wird und ob ein neuer Pächter kommt, steht zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht mit Sicherheit fest.

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