Brose ist neuer Partner bei Task Force zum Stellenabbau

5.11.2019, 16:22 Uhr
Der fränkische Autozulieferer Brose will in den nächsten drei Jahren deutschlandweit 2.000 Arbeitsplätze abbauen.

© Brose Der fränkische Autozulieferer Brose will in den nächsten drei Jahren deutschlandweit 2.000 Arbeitsplätze abbauen.

Der Brose-Standortverantwortliche von Bamberg/Hallstadt Dr. Michael Swoboda und der Betriebsratsvorsitzende Martin Krapp sicherten in einem Gespräch mit Oberbürgermeister und Landrat zu, konstruktiv in der Task Force mitzuwirken. Diese ist im Zuge der Stellenstreichung von Michelin entstanden und hat nun, nachdem der fränkische Autozulieferer Brose mitteilte, in den nächsten drei Jahren ebenfalls deutschlandweit 2.000 Arbeitsplätze abzubauen, noch einmal an Bedeutung gewonnen. Brose möchte dabei den Umbau ohne betriebsbedingte Kündigungen vollziehen. Mit der Task Force-Beteiligung betont das Unternehmen sein Interesse an der weiteren Entwicklung des Wirtschaftsstandortes Bamberg. Insofern werden, laut Starke und Kalb, alle Kräfte für die Beschäftigten vereint.

Sozialverträglicher Stellenabbau

Bei Brose sind etwa 400 Stellen in der Region Bamberg/Hallstadt betroffen. An den langfristigen strategischen Plänen in Hallstadt und Bamberg hält das Unternehmen zwar weiterhin fest, Mitarbeiter werden aber dennoch entlassen. Es geht nun darum, die Stellen so behutsam wie möglich abzubauen. Swoboda dazu: "Ab sofort arbeiten am Standort Geschäftsführung, Personalbereich und Mitarbeitervertretung gemeinsam daran, die Arbeitsplätze in der Region in den kommenden drei Jahren sozialverträglich zu reduzieren."

Was macht die Task Force?

Die Task Force ist von Landkreis und Stadt initiiert. Sie verfolgt das Ziel, alle Anstrengungen für die von der Umgestaltung in der Automobilindustrie betroffenen Mitarbeiter zu bündeln und Impulse für die künftige Ausrichtung des Wirtschaftsstandortes Bamberg zu setzen.

Stellenabbau hier, Standortaufbau dort

Während in der fränkischen Region Brose-Beschäftigte um ihren Arbeitsplatz bangen, hat das Unternehmen im Ausland Aufbaupläne. Mit einem weltweiten Erneuerungsprogramm möchte es seine Wettbewerbsfähigkeit stärken. So hat das Unternehmen erst Ende Oktober in Belgrad einen Ansiedlungsvertrag unterzeichnet. Hierfür investiert der Automobilzulieferer in Serbien 180 Millionen Euro und schafft 1.100 Arbeitsplätze in Produktion, Entwicklung und Verwaltung. Im Sommer 2021 soll die Produktion starten.

Zahlen Brose Bamberg/Hallstadt

Seit 1990 investierte Brose im Raum Bamberg mehr als 300 Millionen Euro. Damit hat das Unternehmen den hiesigen Standort sukzessive zum internationalen Headquarter ausgebaut. Derzeit sind rund 2.000 Mitarbeiter in der Max-Brose-Straße in Hallstadt und am Berliner Ring in Bamberg beschäftigt. Welche Komponenten davon weitergeführt werden, ist in Anbetracht der neuen Lage fraglich.

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