Corona und Menschenrechte: Weitere Proteste in Bamberg

30.5.2020, 20:18 Uhr
Corona und Menschenrechte: Weitere Proteste in Bamberg

© Felix Schwarz

Unter dem Motto "Fight Every Crisis" (bekämpfe jede Krise) versammelten sich um 14 Uhr etwa 40 Menschen zu einer symbolischen Kunstaktion auf dem Maxplatz, um auf verschiedenste politische Problemfelder aufmerksam zu machen. Der Teilnehmerzahl wurde auf 50 Leute begrenzt.

Zu den Veranstaltern gehören unter anderem die Grüne Jugend Bamberg, Fridays for Future, Students for Future, die Falken, die DGB Hochschulgruppe, der Asta Verein, die Bamberger Linke Liste, die Jusos, die Attacitos, Ende Gelände, die Hedonistische Internationale, solidarity4all, die BAGLS, die Partei, Asoziales Netzwerk, Kontakt - das Kulturfestival, das Frauenkampftags Bündnis sowie die Amnesty Hochschulgruppe.

Dazu legten die Teilnehmer verschiedene Plakate auf dem Maxplatz aus.

Tarek ist aus Köln angereist, um bei der Aktion dabei zu sein: "Wir möchten Solidarität für die vielen notleidenden Menschen auf der Welt zeigen. Insbesondere geht es für mich darum, Aufmerksamkeit für die Menschenrechtsverletzungen an den Außengrenzen der EU zu schaffen."

Der 22-Jährige half eine Zeit lang im Flüchtlingslager auf der griechischen Insel Lesbos, die Situation ist aus seiner Sicht unerträglich: "Es sterben in den Lagern und auf dem Weg dorthin unzählige Menschen. Das darf einfach nicht sein." Er fordert die Politik dazu auf, das Lager Moria sofort zu evakuieren.

Jonas Glüsen Glüsenkamp, zweiter Bürgermeister der Stadt Bamberg.

Jonas Glüsen Glüsenkamp, zweiter Bürgermeister der Stadt Bamberg. © privat

Jonas Glüsenkamp, Bambergs zweiter Bürgermeister, beobachtete die Kunstaktion: "In letzter Zeit gab es viele Demos, welche sich mit Menschenrechten befassen. Ich finde es wichtig, dass die Leute für dieses Thema sensibilisiert werden. Jene, die bei Corona-Protesten dabei sind, müssen sich aber bewusst machen, wer bei solchen Demos neben ihnen steht. Leider befinden sich darunter auch Verschwörungstheoretiker und Rechtsextremisten." Gerade deshalb begrüße der Grünen-Politiker die Kunstaktion, weil sie Demokratiefeinde klar ausschließe.

Einen Tag zuvor fanden sich innerhalb eines begrenzten Bereichs etwa 60 Menschen am Maxplatz zusammen, um gegen die Corona-Maßnahmen zu protestieren. Der Anteil jener, welche rationale Kritik üben und jener, die Menschenfeindlichkeit und Verschwörungstheorien verbreiten wollen, lässt sich kaum einschätzen. Außerhalb des eingegrenzten Bereichs versammelten sich etwa 70 Menschen, um die Redebeiträge zu hören.

In Abgrenzung zu der Kundgebung am Freitag kamen heute um 16 Uhr etwa 25 Menschen zusammen, um sich einerseits von Rechtsextremisten sowie Menschenfeindlichkeit zu distanzieren und andererseits ihren Unmut über die Corona-Maßnahmen Luft zu machen. Diese Aktion wurde ebenfalls auf 50 Menschen begrenzt, um den Mindestabstand zu gewährleisten.

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