Havarie bei Bamberg: Frachtschiff rammt Schleuse und läuft voll
10.12.2019, 15:02 Uhr
Die Spuren der Kollision sind an der Außenhaut des Schiffes klar erkennbar. Mehrere Risse zeichnen das Boot, oberhalb der Wasserkante - aber auch, und das sorgt für Probleme, darunter. Nachdem am Dienstagmittag der gut 108 Meter lange Frachter mit der Schleuse bei Viereth kollidierte, brach Wasser in die sogenannte Vorpiek, einer Art Lagerraum am Rumpf. "Das ist zwar optisch schlimm, aber nicht gefährlich", erklärt ein Sprecher der Wasserschutzpolizei. Einen Großeinsatz hatte der Vorfall dennoch zur Folge. Feuerwehr und das Technische Hilfswerk (THW) rückten aus. Sie verhinderten durch ihr schnelles Eingreifen, dass das Schiff sank.
Das Schiff, davon gehen die Ermittler aus, kollidierte wegen eines Ausfalles der Steuereinrichtung mit der Schleuse. Auf beiden Seiten entstanden Risse, nachdem es gegen die sogenannte Torkannte prallte. Die Aufarbeitung des Unfalls aber läuft noch, betont ein Sprecher, der noch keine genauen Angaben zum Sachschaden machen kann. Er dürfte aber hoch ausfallen.
"Wir halten es schwimmfähig"
Der mit Hunderten Tonnen Raps beladene Frachter liegt noch immer an der Schleuse Viereth. Mit einem sogenannten Lecksegel wurden die Risse notdürftig verschlossen. "Das ist ein großes Tuch, das von außen über die Haut gelegt wird", erklärt der Sprecher der Wasserschutzpolizei. "Durch den Wasserdruck wird es hingepresst, dann wird mit Pumpen mehr Wasser herausbefördert als einfließt." Zudem wurde eine Fachfirma alarmiert. Taucher werden jetzt Bleche aufschweißen, um die Außenhaut dicht zu bekommen. All das soll helfen, das Schiff demnächst aus der Schleuse ziehen zu können.
"Es geht darum, dass das Schiff die Fahrt zur nächsten Werft antreten kann", sagt der Sprecher. "Wir halten es schwimmfähig und den Verkehr am Laufen." Für ernsthafte Probleme auf dem Main-Donau-Kanal sorgt der Vorfall vorerst nicht. Der Frachter liegt vertäut in der Schleuse, Schiffe können daran vorbeifahren.