Hexenwahn in Bayern: Bamberger Mahnmal erinnert an Opfer

7.8.2015, 17:30 Uhr
Hexenwahn in Bayern: Bamberger Mahnmal erinnert an Opfer

© dpa

Die bodennahe Lichtskulptur aus Stahl und Acrylglas wurde von den beiden Essener Künstlern Miriam Giessler und Hubert Sandmann geschaffen. Sie hatten den ausgeschriebenen Wettbewerb gewonnen, an dem sich 180 Künstler beteiligt hatten. Aufgestellt wurde das Mahnmal nahe dem Schloss Geyerswörth, dem früheren Sitz der Bamberger Fürstbischöfe.

Ein Bürgerverein hatte vor einigen Jahren die Initiative gestartet, an die Opfer der Hexenverfolgung in Bamberg zu erinnern. Denn bislang habe es keine Hinweise im Stadtbild auf die historischen Ereignisse gegeben, teilte der Verein mit. Von 1612 bis etwa 1630 starben in Bamberg etwa 1000 Menschen, weil sie der Hexerei oder Zauberei bezichtigt wurden. Sie kamen ins Gefängnis, wurden gefoltert und landeten auf dem Scheiterhaufen.

Um das Jahr 1630 endete der Wahn. Ein kaiserlicher Erlass stellte die Verfolgungspraxis im Hochstift infrage, zudem marschierten 1632 die Schweden in das fürstbischöfliche Gebiet ein. Als eine Ursache für die schlimme Hexenverfolgung in Bamberg gelten Wetterkapriolen, die zu Missernten führten - die Menschen machten Hexenzauber dafür verantwortlich. Auch Frauenfeindlichkeit spielte eine Rolle. Und schließlich religiöser Eifer: Es war die Zeit der Gegenreformation, die katholische Kirche konnte den Hexenwahn zum Machterhalt nutzen.

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