Initiative Radentscheid: Bamberg tritt in die Pedale

10.2.2017, 06:00 Uhr
Ab März wollen die Urheber des Radentscheids Bamberg Unterschriften für ihre zehn Ziele sammeln. Letztendlich soll ein Bürgerentscheid angestrengt werden.

© Daniel Bockwoldt / dpa Ab März wollen die Urheber des Radentscheids Bamberg Unterschriften für ihre zehn Ziele sammeln. Letztendlich soll ein Bürgerentscheid angestrengt werden.

Als "Autostadt", wie von OB Starke beschrieben, wollen Andreas Irmisch und Christian Hader Bamberg nicht primär verstanden wissen. Sie erklären auf ihrer Internetpräsenz: "Radfahren ist gesund, schont das Klima, bringt schnell ans Ziel, braucht wenig Platz und verursacht weder Lärm noch Abgase. Außerdem macht es in einer Welterbestadt wie Bamberg einfach Spaß, mit dem Fahrrad von A nach B zu kommen."

Gemeinsam mit einem siebenköpfigen Team wollen die beiden mehr Bürger für den Drahtesel begeistern. Der Fahrradverkehrsanteil liegt in Bamberg bei 30 Prozent. Allerdings: Die Unfallkennziffer mit Radfahrerbeteiligung in Bamberg hat sich von 2012 bis 2015 um 20 Prozent erhöht. Diese Zahl halten sie für alarmierend und engagieren sich deshalb beispielsweise für kinder- und seniorengerechtere Bedingungen im Radverkehr. Infolgedessen haben sie nach dem Vorbild Berlins den "Radentscheid Bamberg. Für ein sicheres Miteinander" ins Leben gerufen.

Unterstützer formieren sich – 3.500 Unterschriften als Ziel

Ihr Programm umfasst zehn Punkte wie etwa 10 Kilometer neue Fahrradstrecke pro Jahr, zwei Meter breite Radverkehrsanlagen an jeder Hauptstraße, 5.000 neue Fahrradparkplätze bis 2025 oder ein neuer Radschnellweg pro Jahr zu den Nachbargemeinden ab 2020. Ferner sei eine "gut ausgestattete und vernetzte Verwaltung für Fahrradbelange" in Bamberg notwendig.

Das Ergebnis des ADFC-Tests soll im Frühjahr präsentiert werden

Das Ergebnis des ADFC-Tests soll im Frühjahr präsentiert werden © Maximilian Hetzelein

Im Feld der Unterstützer haben sich unter anderen Greenpeace Bamberg, die USI und der Studentische Konvent, sowie die IG IntreSAND und der Bund Naturschutz Bayern formiert. Als nächsten Schritt auf dem Weg zum Bürgerbegehren sollen ab März zahlreiche Unterschriften gesammelt werden. Mindestens 3.500 Unterschriften oder sechs Prozent der Wahlberechtigten müssen für den Erfolg ihren Servus unter das Programm setzen. Wer helfen möchte, kann per Formular Unterschriften sammeln oder spenden.

Ab März wird ferner das Ergebnis des ADFC zur Fahrradzufriedenheit in deutschen Städten erwartet. In Bamberg beteiligten sich über 540 Bürger an der Umfrage.

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