Missbrauch in fränkischem Kindergarten: 19-Jähriger gesteht

29.3.2018, 14:35 Uhr

Ins Rollen gebracht wurde der Fall von den Eltern einer Vierjährigen. Sie erstatteten bereits im November 2017 bei der Bamberger Polizei Anzeige. Ihr Vorwurf: Der 19-Jährige habe in Bischberg, einem kleinen Ort westlich von Bamberg, an dem Mädchen "sexuelle Handlungen vollzogen". Der junge Mann machte seit September im örtlichen Kindergarten eine Ausbildung zum Erzieher. Dort werden etwa 90 Kinder betreut. 

Drei weitere Elternpaare meldeten sich im Verlauf der Polizei-Ermittlungen. Ihre Kinder seien ebenfalls Opfer des 19-Jährigen geworden. Taten, die der Erzieher-Azubi jetzt gestand, wie die Bamberger Staatsanwaltschaft mitteilt. Er habe "umfassend gestanden", also in allen Fällen, erklärt Sprecher Otto Heyder. Bereits seit Mitte Februar sitzt der 19-Jährige in Untersuchungshaft. 

Laut einem Bericht von infranken.de kritisierten mehrere Eltern die Informationspolitik der Arbeiterwohlfahrt (Awo), die die Trägerschaft für den Kindergarten hält. Sie fühlten sich nicht ausreichend über die Vorfälle in Kenntnis gesetzt - das räumt jetzt auch Klaus Stieringer, kommissarischer Vorsitzender des zuständigen Awo-Kreisverband ein. Man sei selbst nicht "ausreichend informiert worden", erklärt Stieringer gegenüber infranken.de. Von dem mutmaßlichen Missbrauch habe man erst aus der Zeitung erfahren. Jetzt gehe es um lückenlose Aufklärung - und dabei werde man den Behörden natürlich helfen.