Nach Hitze-Sommer: Sorge um die fränkischen Wälder

13.9.2019, 15:59 Uhr
Eine prächtige Buche im Steigerwald – so sehen allerdings nicht alle Bäume aus: Die Trockenheit setzt den Wäldern zu, im Vergleich zum Vorjahr hat sich der Zustand nochmal verschlechtert.

© dpa Eine prächtige Buche im Steigerwald – so sehen allerdings nicht alle Bäume aus: Die Trockenheit setzt den Wäldern zu, im Vergleich zum Vorjahr hat sich der Zustand nochmal verschlechtert.

Schon der Waldzustandsbericht 2018 verhieß nichts Gutes. In ganz Bayern gab es massive Verschlechterungen im Gegensatz zum Vorjahr. Wichtigste Ergebnisse:

  •  Mittleres Nadel-/Blattverlustprozent aller Baumarten:
     Anstieg um 0,6 Prozent (von 20,7 auf 21,3 Prozent)
  •  Mittlerer Nadelverlust der Nadelbäume: Anstieg um 0,7
     Prozent (von 21 auf 21,7 Prozent)
  •  Mittlerer Blattverlust der Laubbäume: Anstieg um 0,4
     Prozent (von 20,1 auf 20,5 Prozent)

Nicht nur den Forstwirten und Menschen, die sich fachkundig mit Wäldern auskennen, dürfte auffallen, dass beispielsweise die Laubfärbung deutlich früher als in der Vergangenheit einsetzt. Und fährt man beispielsweise mit der Bahn eine waldige Strecke entlang, wird der aufmerksame Betrachter bemerken, dass sich immer wieder abgestorbene Bäume zwischen dem sonst üppigen Grün befinden. 

Wissenschaft belegt Beobachtungen

Was das bloße Auge sieht, bestätigen auch wissenschaftliche Ergebnisse. So wird unter anderem anhand von Auffangbehälter für Regenwasser gemessen, wie die Umweltbedingungen ausfallen – so geschehen im Steigerwald. Die Behälter werden jede Woche in Laborflaschen gefüllt. Sie und viele andere Proben und Messergebnisse gehen an ein Labor des LWF in Freising. Dort wird alles auf Schad- und Nährstoffe untersucht. Leider sind die Tatsachen erschütternd: Alle Ergebnisse sind besorgniserregend. Es gibt kein Wasser in tieferen Erdschichte und die Baumkronen sind allesamt beschädigt. „Eine gesunde große Buche braucht pro Tag etwa 300 Liter Wasser“, erklärt Benjamin Göbel, örtlicher Revierleiter und verantwortlich für die Betreuung der Station. Das ist definitiv nicht gegeben.

Was kann jeder Einzelne tun?

Was für den Steigerwald zutrifft, ist mehr oder weniger ausufernd in ganz Franken, Bayern und in der Republik zu beobachten. Was kann jeder einzelne tun? Den Waldbestand zu retten, ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Jeder muss sein Verhalten ändern. Die Klimastreik-Bewegung ‚Fridays for Futur‘, bei der Menschen für unser Klima auf die Straße gehen, ist eine Maßnahme insbesondere die Politiker wachzurütteln.
Hier ein paar Anregungen, die jeder Einzelne, unabhängig von Politik, unkompliziert umsetzen kann:

  •  Sparsamer Umgang mit Holz und Papierprodukten, aber  
     auch mit Wasser.
  •  Recyclingpapier verwenden.
  •  Bei Holzprodukten auf das FSC-Siegel achten.
  •  Patenschaften für die Vielfalt unserer Wälder
     übernehmen.

Nur was man kennt, kann man auch schützen. Vertiefendes Wissen über den Wald, seinen Kreislauf und seine Bewohner sensibilisieren Menschen, die sich informieren, für die Umwelt und lassen eine höhere Wertschätzung für unsere Naturressourcen aufkommen.

 

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