Partybrücke in Bamberg

Party und Randale in Bamberg: Untere Brücke wird zum Brennpunkt

17.5.2021, 13:25 Uhr

Die Regeln sind klar: Treffen darf man sich aufgrund des aktuellen Inzidenzwertes in der Stadt momentan mit einem weiteren Hausstand, maximal aber fünf Personen über 14 Jahren.

In der Innenstadt gilt Maskenpflicht und Alkoholverbot: "Im öffentlichen Raum gelten unabhängig vom Inzidenzwert nach wie vor die Corona-Schutzmaßnahmen. Dazu zählen auch die Maskenpflicht und das Alkoholkonsumverbot in der Innenstadt", heißt es auf der Homepage der Stadt.

Die Stadt versucht momentan noch mit einem Appell an die Vernunft der Leute zu appellieren: "Die Stadt Bamberg bittet mit Blick auf das Infektionsgeschehen dringend, sich insbesondere auch bei schönem Wetter im Bereich der Oberen und Unteren Brücke und der Kettenbrücke an Abstandsregeln und die Maskenpflicht zu halten."

Doch die Bilder sind eindeutig: Viele Menschen sitzen auf der Mauer der Brücke - ohne Abstand und ohne Mundschutz. Alkohol fließt reichlich. Das Ordnungsamt soll nun verstärkt Kontrollen an der Unteren Brücke durchführen. Sollte sich das Problem nicht lösen lassen, erwägt die Stadt als letzten Schritt eine vollständige Sperrung der Unteren Brücke.

Die Polizei berichtet im Zusammenhang mit dem Trinkgelage auf der Unteren Brücke von mehreren Zwischenfällen am Wochenende, bei denen mehrere Menschen verletzt wurden.

In der Nacht von Samstag auf Sonntag, gegen kurz vor Mitternacht, gerieten zwei Jugendliche auf der Brücke in Streit. Zunächst wurde ein Gerangel unter mehreren Jugendlichen gemeldet. Im Zuge dessen wurde bekannt, dass sich zwei junge Männer aus dem Landkreis Bamberg eine Auseinandersetzung lieferten und sich mehrmals mit den Fäusten ins Gesicht schlugen. Genaue Abläufe konnten aufgrund der erheblichen Alkoholisierung der beiden Beteiligten nicht mehr in Erfahrung gebracht werden. Beide Beteiligten wurden leicht verletzt und müssen sich nun jeweils wegen Körperverletzung verantworten.

Bereits in der Nacht zum Samstag wurde kurz nach Mitternacht ein 36-Jähriger von zwei ihm unbekannten Männern angepöbelt. Als der Mann aus Angst vor einer weiteren Eskalation die Polizei verständigen wollte, wurde ihm das Mobiltelefon aus der Hand gerissen und in die Regnitz geworfen. Anschließend schlugen die beiden Täter im Alter von 31 und 35 Jahren auf ihr Opfer ein und flüchteten. Die Schläger konnten aber wenig später festgenommen werden. Beide waren nicht unerheblich alkoholisiert. Sie wiesen Alkoholwerte von 1,1 und 1,38 Promille vor.

Aggressive Stimmung gegen Polizisten

Zeitgleich wurde ein 21-jähriger Mann wegen einer Schnittverletzung an der Hand vom Rettungsdienst behandelt. Dieser verweigerte die Behandlung und verhielt sich gegenüber den Rettungskräften sehr aggressiv. Als er dann auch noch mehrmals gegen die Tür des Rettungswagens schlug, wurde er von der Polizei in Gewahrsam genommen. Umstehende Passanten solidarisierten sich jedoch mit dem 21-Jährigen und die aggressive polizeifeindliche Grundstimmung konnte nur durch weitere Einsatzkräfte eingedämmt werden.

Bereits in den Nachmittagsstunden erfolgten laut Angaben der Polizei etliche Anzeigen wegen Verstößen gegen das Infektionsschutzgesetz, welche sich auch in den Abend- und Nachtstunden fortsetzten. Insgesamt wurden auf der Unteren Brücke 35 Anzeigen aufgenommen, die weder Abstand hielten, noch Maske trugen, dafür aber Alkohol konsumierten. Am Kranen wurden sieben Personen beanstandet.


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