Stadt und Landkreis Bamberg: Vorsicht trotz sinkender Coronafälle

26.1.2021, 18:00 Uhr
Von links: Landrat Johann Kalb (CSU), Bambergs OB Andreas Starke (SPD) und Altbürgermeister Christan Lange (CSU).

© Pressestelle Stadt Bamberg Von links: Landrat Johann Kalb (CSU), Bambergs OB Andreas Starke (SPD) und Altbürgermeister Christan Lange (CSU).

Auch wenn die Corona-Neuinfektionen in Deutschland rückläufig sind, warnen Politikerinnen und Experten vor allzu voreiligen Lockerungen. Die Zahlen seien immer noch zu hoch, zudem bestehe durch Mutationen des Virus ein zusätzliches Risiko.

In Stadt und Landkreis Bamberg erscheint die Lage deutlich günstiger als im Rest der Republik. Während die Neuinfektionen auf 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner in den vergangenen sieben Tagen bundesweit bei 107,6 liegen, kann der Landkreis Bamberg einen Inzidenzwert von 95,8 vorweisen.


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In der Stadt liegt er sogar bei lediglich 42,7 - aktuell der zweitniedrigste Inzidenzwert in ganz Bayern.

Keine Entwarnung

Trotz dieser positiven Entwicklung mahnen Landrat Johann Kalb (CSU) und Oberbürgermeister Andreas Starke (SPD) nach der Sitzung der Corona-Koordinierungsgruppe am gestrigen Dienstagvormittag zur Vorsicht: „Damit kann noch keine Entwarnung gegeben werden. Der leicht rückläufige Trend muss sich zunächst stabilisieren“, so die beiden Kommunalpolitiker.

Ein Corona-Ausbruch in nur einer Einrichtung könne diese Entwicklung umkehren. Nach den Angaben von Dr. Susanne Paulmann, Leiterin des des Fachbereiches Gesundheitswesen beim Landratsamt Bamberg, stehen derzeit zwei Einrichtungen in Stadt und Landkreis derzeit unter besonderer Beobachtung.


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Erst vergangene Woche kam es zu einem Corona-Ausbruch in einem Pflegeheim im Landkreis Bamberg. Dabei infizierten sich mindestens 45 Bewohnerinnen und Bewohner sowie zwölf Beschäftigte. Vier Menschen starben.

Weniger Infizierte in Kliniken

Nichtsdestotrotz zeigt sich nicht nur bei den Inzidenzwerten ein positiver Trend. In den vergangenen Wochen befanden sich 80 Corona-Patientinnen und -Patienten in den drei Kliniken in Stadt und Landkreis Bamberg in Behandlung. Stand heute sind es nur noch 51 Menschen, wie das Landratsamt Bamberg mitteilt.

Davon kommen 35 Personen im Klinikum am Bruderwald und 16 in den beiden Kliniken der gemeinnützigen Krankenhausgesellschaft des Landkreises unter. Insgesamt müssen nach heutigem Stand 14 Patientinnen und Patienten wegen einer Corona-Infektion intensivmedizinisch behandelt werden.

Die günstige Entwicklung der Neuinfektionen wirkt sich ebenso auf die Teststellen aus. Das Landratsamt weist darauf hin, dass diese nicht mehr - wie in den Weihnachtswochen - mit einer täglich dreistelligen Zahl von Wunschtestungen überlastet seien. Somit würden die Ergebnisse von den Laboren wieder deutlich schneller vorliegen.

Weitere Impfungen geplant

Nachdem vergangene Woche die Impfstoffhersteller Biontech und Pfizer einen zwischenzeitlichen Lieferstopp bekannt gaben, fielen zahlreiche Impftermine im Bamberger Impfzentrum in der Brose Arena ins Wasser. Dennoch gelang es den mobilen Impfteams, in allen Pflegeheimen in Stadt und Landkreis Bamberg Erstimpfungen anzubieten. In einigen Heimen läuft bereits die Zweitimpfung.

Zudem geht das Landratsamt Bamberg davon aus, dass sich Ende dieser Woche auch wieder zuhause lebende Über-80-Jährige einer Erstimpfung unterziehen können. Für Donnerstag und Freitag sind jeweils 350 Impfwillige zum Impfzentrum in die Brose-Arena eingeladen.

Inzwischen meldeten sich einige Tausend Personen dieser Altersgruppe beim Impfzentrum an. Sobald der Impfstoff bereitsteht, sollen diese schriftlich eingeladen werden.

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