Corona-Überblick

Trotz steigender Inzidenzzahlen: Deutlich weniger Corona-Patienten in Bamberger Kliniken

14.7.2021, 11:53 Uhr
Um die Impfquote zu erhöhen, setzen Stadt und Landkreis Bamberg auf dezentrale Impfangebote.

© Gladys Chai von der Laage via www.imago-images.de, NN Um die Impfquote zu erhöhen, setzen Stadt und Landkreis Bamberg auf dezentrale Impfangebote.

Lange galt in der Corona-Pandemie: Wenn die Zahl der Neuinfektionen steigt, steigt auch die Zahl der Corona-Patientinnen und Patienten in den Krankenhäusern. Dass dieser Zusammenhang an Bedeutung verliert, zeigt sich auch in der Region Bamberg.


Bamberg: Inzidenzen in Stadt und Landkreis steigen an


Während der Inzidenzwert im Landkreis am 8. Juli noch bei 3,4 lag, befindet er sich nach heutigem Stand bei 21,1. Ein deutlicher Anstieg der Corona-Patientinnen und Patienten blieb allerdings aus: „Die Zahl der Corona-Patienten in unseren Kliniken sinkt weiter. Aktuell sind nur noch zwei Personen in stationärer Behandlung", informierten Landrat Johann Kalb (CSU) und Oberbürgermeister Andreas Starke (SPD) nach der Sitzung der Corona-Koordinierungsgruppe.

Impfungen führen zu weniger Einweisungen

Für Dr. Susanne Paulmann, Leiterin des Gesundheitsamtes, liegt der Grund dafür auf der Hand: „Vollständig geimpfte Personen sind insbesondere vor einem schweren Corona-Verlauf geschützt, damit sinkt auch die Zahl der Einweisungen in das Krankenhaus.“

Besteht wegen den steigenden Neuinfektionen dennoch Grund zur Sorge? Immerhin erhöhte sich der Inzidenzwert im Landkreis innerhalb eines Tages von 11,6 auf 21,1. Im Gespräch mit nordbayern.de mahnt Frank Förtsch, Pressesprecher des Landratsamts, die Zahlen richtig einzuordnen: "Natürlich müssen wir wachsam sein, wenn sich der Inzidenzwert innerhalb eines Tages fast verdoppelt. Acht Neuinfektionen an einem Tag bei einem Landkreis mit knapp 150.000 Menschen halte ich aber für unproblematisch", sagt Förtsch.

Impftermine verfallen

Abgesehen von diesem kurzfristigen Anstieg der Neuinfektionen in Bamberg sei mittelfristig ein abklingendes Infektionsgeschehen zu beobachten - was zur Folge hat, dass die Zahl der Schnelltests und der Impfwilligen zurückgeht: Lediglich 3600 von 6300 Impfangeboten, die das Impfzentrum in der vergangenen Woche unterbreitete, wurden angenommen, wie das Landratsamt mitteilte.

Damit sich deutlich mehr Menschen impfen lassen, wollen Stadt und Landkreis stärker auf Vor-Ort-Angebote in den Bamberger Stadtteilen und in Gemeinden des Landkreises setzen. „Je höher die Impfquote in einer Region ist, desto flacher wird eine mögliche vierte Welle ausfallen“, ist sich Susanne Paulmann sicher.

Wieder kostenlose PCR-Tests

Ab Mittwoch, den 14. Juli, können Bürgerinnen und Bürger im Testzentrum in Scheßlitz wieder auf kostenlose PCR-Tests zurückgreifen. Noch am 30. Juni stellten sowohl das Zentrum in Scheßlitz als auch in Bamberg dieses Angebot ein. Die Begründung damals: Die Finanzierung durch den Freistaat sei unsicher gewesen und die Nachfrage nach den Tests hätte stark abgenommen.

Frank Förtsch berichtet von veränderten Bedingungen: Die Staatsregierung habe nun die Finanzierung der PCR-Tests bis Ende September zugesagt. Und im Zuge der langsam anlaufenden Urlaubs- und Ferienzeit würden sich wieder mehr Menschen einem PCR-Test unterziehen.

Das Testzentrum Scheßlitz (ehemaliger Netto-Markt, Oberend 32) ist montags, mittwochs und freitags von 8.30 bis 11 Uhr geöffnet. An Wochenenden und Feiertagen bleibt das Testzentrum grundsätzlich geschlossen. Die Tests sind frei wählbar und kostenfrei.

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