Verhandlungen über die Zukunft der MUNA in Bamberg

27.5.2019, 14:41 Uhr
Verhandlungen über die Zukunft der MUNA in Bamberg

© Bürgerinitiative "Für den Hauptsmoorwald"

Der Bürgerentscheid und damit die finale Entscheidung, dass auf dem ehemals militärisch genutzten Gelände im Bamberger Osten kein von der Stadt Bamberg geplanter Gewerbepark entstehen wird, liegt nun ein halbes Jahr zurück. Noch liegt das MUNA-Gelände unverändert brach und befindet sich nach wie vor im Besitz der Bundesimmobilienanstalt BImA.

Im Hinblick auf die Frage, wie es dort zukünftig weitergehen soll, haben die verschiedenen Stadtratsfraktionen sowie die Bürgerinitiative "Für den Hauptsmoorwald" unterschiedliche Vorstellungen: Demenz-Dorf, Streichelzoo, Sozialer Wohnungsbau oder Handwerks-Förderung, noch herrscht hier eine bunte Mischung an Vorschlägen. Die Bürgerinitiative "Für den Hauptsmoorwald" hält sich hierbei zurück: "Wir als BI wollen keine Nutzungsvorschläge einbringen, sondern die Bürger auch in diesem wichtigen Punkt entscheiden lassen", so Stefan Kurz von der BI. 

Kauf der MUNA möglich

Einig ist man sich nach dem letzten Konversionssenat am vergangenen Mittwochabend, den 22. Mai 2018, vor allem in einem Punkt: Gemeinsames Ziel ist es, das Grundstück zunächst von der BImA zu erwerben. Bereits am 16. April stattete Johannes Fietz, Vorstandsmitglied der BImA, Bamberg und dem Oberbürgermeister Andreas Starke einen Besuch ab. Ziel des Treffens war die Klärung und Absteckung der Rahmenbedingungen, welche für einen Erwerb der MUNA durch die Stadt ohne einen konkreten Flächennutzungsplan nötig wären. Seitens der BImA wurde hierzu erklärt, dass sie zum Verkauf an die Stadt Bamberg grundsätzlich bereit ist.

Ausgenommen von einem solchen Verkauf ist allerdings die Fläche des ehemaligen Schießplatzes, welche derzeit durch die Bundespolizei für die Schießausbildung genutzt wird. Die übrigen Flächen des Schießplatzes könnten aber durch die Stadt Bamberg grundsätzlich erworben werden, wie es in einer Pressemitteilung heißt.

Die hierfür notwendigen Rahmenbedingungen sollen nun gemeinsam zwischen Stadt und BimA erarbeitet werden – unter der klargestellten Voraussetzung, dass Bamberg an den Ausgang des Bürgerentscheides vom 18. November 2018 gebunden ist. Weitere Verhandlungsgespräche sollen  außerdem Einigkeit über die Wertermittlung und entsprechende Aufzahlungsklauseln – sobald ein Nutzungsplan für das Areal feststeht – schaffen. 

Sondierungsgespräche mit der Bürgerinitiative

Der möglichst zeitnahe Erwerb der Flächen ist also oberstes Ziel, denn nur dann verfügt die Stadt Bamberg überhaupt über Entwicklungssicherheit hinsichtlich der zukünftigen Nutzung der Fläche. Hierbei waren sich auch alle Beteiligten nach einem erstem Sondierungsgespräch über die weitere Vorgehensweise am Dienstag, den 07. Mai 2019, zwischen den Vertretern der Bürgerinitiative für den Hauptsmoorwald sowie der Stadtratsfraktionen und der Ausschussgemeinschaft einig.

Für die Aktivisten der BI bleibt laut Stefan Kurz die Kernforderung weiterhin, weite Teile der MUNA als Bannwald und Naturschutzgebiet auszuweisen, man könne sich aber eine mögliche Nutzung auf einer Fläche von 20 Hektar in einem Beteiligungsverfahren mit den Bürgern vorstellen.

Im nächsten Schritt soll in einem anschließenden Beteiligungsprozess gemeinsam konzeptioniert werden und auch ein regelmäßiger Austausch und weitere Sondierungstreffen wurden vereinbart. Die bereits eingegangenen Anträge mit konkreten Vorschlägen zur zukünftigen Nutzung werden nun erst einmal hintenangestellt – die konkrete Ausgestaltung eines gemeinsamen Beteiligungs- und Planungsverfahrens erfolgt aber parallel zu den weiteren Bemühungen der Stadt Bamberg um einen Erwerb der Flächen von der BImA. Dabei soll ein Zeit- und Maßnahmenplan abgestimmt und dem Stadtrat zum Beschluss vorgelegt werden. 

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