Wechselunterricht und Notbetreuung: Kommune entscheidet nicht mehr über Bamberger Schulbetrieb

1.5.2021, 15:11 Uhr
Die Einführung der Corona-Notbremse des Bundes hat auch Auswirkungen auf den Unterrichtsbetrieb in Bamberg.

© Matthias Balk, dpa Die Einführung der Corona-Notbremse des Bundes hat auch Auswirkungen auf den Unterrichtsbetrieb in Bamberg.

Viele Eltern waren es gewohnt, immer am Freitag zu erfahren, wie der Unterricht in der kommenden Woche gestaltet wird. Ein Inzidenzwert unter 100 sprach dabei meistens für Präsenzunterricht mit Mindestabstand und Wechselunterricht, während eine Sieben-Tage-Inzidenz über 100 Distanzunterricht und Notbetreuung in Kitas zur Folge hatte. Doch die Einführung der Corona-Notbremse des Bundes hat auch Auswirkungen auf den Unterrichtsbetrieb in Bayern. Der Freitag als Stichtag fällt ab sofort weg.

Neue Regeln für Distanz- und Präsenzunterricht

"Bei der Frage, ab welchem Zeitpunkt beim Über- oder Unterschreiten des Schwellenwertes von 100 bei der 7-Tage-Inzidenz die jeweilige Unterrichtsform gilt, wurden aufgrund der bundesrechtlichen Rahmenbedingungen Anpassungen vorgenommen", teilt das bayerische Kultusministerium mit. Verschärfungen treten zukünftig dann in Kraft, wenn ein Schwellenwert an drei aufeinanderfolgenden Tagen überschritten wird. Die Änderungen gelten dann ab dem übernächsten Tag.

Konkret bedeutet das: Würde die Stadt Bamberg am Montag, Dienstag und Mittwoch den Schwellenwert von 100 überschreiten, würde ab Freitag Distanzunterricht gelten. Bei Lockerungen muss die Sieben-Tage-Inzidenz den Schwellenwert hingegen an fünf aufeinanderfolgenden Tagen unterschreiten. Liegt die Inzidenz am Donnerstag, Freitag, Samstag, Sonntag und Montag unter 100, gilt ab Mittwoch Präsenzunterricht mit Mindestabstand beziehungsweise Wechselunterricht für alle Jahrgangsstufen.


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Strikter Grenzwert in Bayern

In Bayern bleibt es damit weiterhin bei einem strikten Grenzwert von 100 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner für den Distanzunterricht an Schulen. Damit verfährt der Freistaat strenger als in der bundesweiten Corona-Notbremse vorgesehen. "Da die Infektionszahlen in Bayern nach wie vor sehr hoch sind, gelten diese strengeren Regeln weiter. Das neue Infektionsschutzgesetz lässt das ausdrücklich zu", erklärt das Kultusministerium. Bei einer Sieben-Tage-Inzidenz unter 50 findet voller Präsenzunterricht statt.

Vorerst keine Änderung in Bamberg

Ausnahmen gelten weiterhin für die Abschlussklassen aller Schularten. Dazu gehören die Q11 der Gymnasien, die 11. Klassen der Fachoberschulen oder Berufsoberschulen sowie die vierten Klassen der Grundschulen. Diese Klassen bleiben auch bei einer Inzidenz über 100 in einem Landkreis oder einer Stadt im Wechselunterricht - jedoch mit Testpflicht. Grundsätzlich besteht seit dem 12. April eine Testpflicht für alle Schularten. Die Tests werden zwei Mal pro Woche vorgenommen.


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Auch für die Kindertagesbetreuung gelten die inzidenzabhängigen Regeln. Nachdem der Inzidenzwert weder in der Stadt noch im Landkreis Bamberg an fünf aufeinander folgenden Tagen unter 100 lag, ändert sich für die kommende Woche vorerst nichts und es gelten weiterhin Distanzunterricht und Notbetreuung in Stadt und Landkreis Bamberg.

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