Bewerber - Fehlanzeige

Zu strenge Kriterien? Bamberger Party-Brücke bleibt vorerst ohne Biergarten

Stefan Besner

Online-Redaktion

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27.1.2023, 14:30 Uhr
Die "veränderten Konditionen" waren nach einem Bericht von Radio-Bamberg womöglich zu hohe Hürden für mögliche Interessenten.

© www.AlexanderPohl.photography / via www.imago-images.de Die "veränderten Konditionen" waren nach einem Bericht von Radio-Bamberg womöglich zu hohe Hürden für mögliche Interessenten.

Während der Lockdowns und Kontaktbeschränkungen in der Corona-Pandemie avancierte die Untere Brücke in Bamberg zunehmend zum urbanen Zankapfel. Insbesondere Jugendliche feierten dort ohne Maske oder Abstand einzuhalten, konsumierten Alkohol und randalierten auch schonmal gegen die Polizei. Anwohner waren genervt vom Lärm und dem zurückgelassenen Müll. Die Stadt schritt ein. Um dem Treiben ein Ende zu bereiten, startete das "Projekt Biergarten" auf der Brücke: Der Stadtrat wollte mit einer Ausschreibung Ende 2022 erneut einen Gastronomen für einen Ausschank gewinnen - auf die reagierte nur keiner.

Biergarten statt Party auf der Brücke?

Wie die SZ berichtet, war schon im vergangenen Sommer probeweise ein Biergarten auf der Brücke installiert worden. An dieser Lösung schieden sich allerdings die Geister. Partys unterbinden - mit einem Biergarten? Das sei eine Kommerzialisierung des öffentlichen Raums, meinten Gegner des Projekts. Auch das Zentrum Welterbe und der Denkmalschutz standen dem Biergarten auf der Brücke nicht gerade wohlwollend gegenüber: Eine solche Optik stelle "eine Beeinträchtigung der Wirkung des überlieferten künstlerischen Erscheinungsbildes der sensiblen Umgebung mit dem historischen Brückenrathaus im Herzen des Weltkulturerbes dar", hatte es nach Informationen der SZ in einer Stellungnahme geheißen.

Der provisorische Brückenbiergarten sei ein befristeter Testlauf zu erleichterten Bedingungen gewesen, erklärte Oberbürgermeister Andreas Starke in einer Mitteilung. "Deshalb müssen wir uns auch auf den Fall vorbereiten, dass wir nach einer Ausschreibung zu veränderten Konditionen keinen Betreiber finden könnten.“

Keine Bewerber - kein Biergarten

Exakt dieser Fall ist nun eingetreten. Die "veränderten Konditionen" waren nach einem Bericht von Radio-Bamberg womöglich zu hohe Hürden für mögliche Interessenten. "Wir müssen zur Kenntnis nehmen, dass jetzt kein Bewerber bereit ist, diese Aufgabe zu übernehmen.", konstatierte Starke.

Dieses Jahr bleibt die Bewirtung auf der Unteren Brücke folglich aus. Erst 2024 sollen dann wieder Bier und Wein fließen - also, gewerblich. Um dem illustren Partyvolk die Lust am Ludus zu nehmen, erwägt man nach Informationen des Wiesenboten, einen kommunalen Ordnungsdienst ins Leben zu rufen. Das sei notwendig, "um auf der Unteren Brücke nicht die Ausschreitungen erleben zu müssen wie in den Jahren 2021 und 2020.", so Starke.

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